Beitragvon Constanze » 18. Jul 2016, 07:54
In der Bibel gibt es diese Idee von Haaren als Sitz der Stärke wirklich, aber diese Vorstellung fand nicht ins Christentum Einzug. Sonst müssten ja strenggläubige Christen wie die Sikh mit langen Haaren herumlaufen.
Tatsächlich gibt es auch europäische Kunstwerke mit religiösem Hintergrund, mir sind vor allem Tapisserien bekannt, in welchen Haare als Material verwendet und eingewirkt wurden. Unklar ist, ob es sich dabei lediglich um eine Materialimitation handelt oder ob es tatsächlich Stiftergaben sind, welche die Auftraggeber als Teil ihrer selbst in die Tapisserien einarbeiten liessen.
Im 19. Jahrhundert gibt es dann den schon erwähnten Memorialschmuck aus Haaren, wobei das nicht nur von Verstorbenen stammen musste, auch Freundschaftsbänder und so wurden aus Haar gemacht. Am Ende wurde das so ein Trend, dass es auch fertig zu kaufenden Schmuck aus anonymem oder Pferdehaar gab.
Zum Haarschmuck gibt es einen guten Artikel von Jutta Zander-Seidel, dessen Titel ich grad nicht im Kopf habe.
Sorry, ich wollte Haare als Material in der angewandten Kunst als Dissertationsthema wählen, wurde dann leider nichts draus, aber daher hab ich mich damit mal beschäftigt.
Revolution ist nicht ein kurzer Akt, wo mal irgendwas geschieht, und dann ist alles anders. Revolution ist ein langer, komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss.
Rudi Dutschke
Der Mangel an "ß"s in meinen Posts ist auf die Schweizer Rechtschreibung sowie Tastaturbelegung zurückzuführen.