Ich wusste nicht, in welchem Board es am besten aufgehoben ist, vielleicht hier.
Erst ein paar Impressionen des Workshops:

+

+ Druckpapp (vorn) und sein Stempelkissen

Tun Sie so:

=

Und nach dem Färben: tadaa, Blaudruck. Wie der aussieht, wisst ihr eh, daher kein Foto. Unsere Ergebnisse, die da auf dem Stock rumhängen, harren natürlich noch ihrer Farbe.
Warum der Post?
Mehrere Gründe:
1) wenn man die Möglichkeit hat, sollte man's wirklich mal probieren. Es macht echt Spass und erweitert den Horizont.
2) Blaudruck hat oft ein angestaubtes Image, was ich persönlich mords schade finde. Die Blümchentischdecken sind ..naja, aber es gibt so viele geniale Formen, die modern anmuten, graphische Muster, in Wahrheit oft schon ganz schön alt. Der Bauhaus-Stil und Art Deco wäre da zu nennen, es gibt aber auch (ehemals für Tapetendruck gedachte) noch ältere Formen mit ultrafeinem Muster. Stellt es euch wie ein Kimono für Herren, oder noch subtiler vor. Quasi ein Ahne des Nadelstreifens. Fazit: Oma-Style am Pops! Wer den nicht will und es eher clean mag, findet im Blaudruck trotzdem viele schöne Formen.
3) Die Farbe. Zumindest in Einbeck ist vieles möglich, grün, grau..
4) und das traurige an der Geschichte: das Handwerk (und somit die Möglichkeit, sich selbst mal daran zu probieren) droht einzugehen. Als Museum gäbe es Fördergelder, aber so lange man die Technik am Leben erhält, indem man sie nutzt und in Workshops weitergibt, ist die Wirtschaftlichkeit..naja. Die Leute sind halt Wegwerfpreise gewöhnt und haben ja zT auch garnicht die finanzielle Möglichkeit. (Wobei es, zumindest in Einbeck, durchaus kleinere Dinge für echt erschwingliche Preise gibt. Nicht, dass ich hier nen falschen Eindruck hinterlasse.) Man täte auch etwas Gutes, indem man ein Traditionshandwerk unterstützt.
Fazit:
Wer sich ansatzweise vorstellen kann, dass es ihm/ihr Spass macht, sollte es mE. beim Workshop des Blaudruckers seiner Region ausprobieren, und zwar lieber früher als später.