@trulla danke für die Idee

ich übernehme dann mal den Vorschlag der werten Maschine und schreibe die Absätze hier hinein, vielleicht taucht durch den Zusammenhang irgendetwas auf, das Sinn ergibt. Von Spitzen redet er schon anderswo und sagt dazu auch Spitze und nicht Spittel, deshalb würde ich das ausschließen.
"Die Unterrücke werden vielfach in unnöthiger Stoffverschwendung angefertigt. Es ist sehr praktisch und nützlich, die Röcke in Spittel zu schneiden, weil sie dadurch fast 1 1/2 Meter weniger an Stoff erfordern und dennoch genügend warm halten."
"Um möglichst vortheilhaft aus dem Stoffe die Hemden herauszuschneiden, nimmt man 82 Centimeter breiten Schirting oder Leinen und schneidet zuerst von der ganzen Länge des Zeugs einen ca. 18 Centimeter breiten Streifen ab. Aus diesem Streifen kann man die Hälfte der Aermel und auch alle Spittel ausschneiden; die Aermel erhalten in diesem Falle in der Mitte eine feine Naht. Auf diese Weise reicht man mit 18 Meter Stoff für 6 große Hemden vollkommen aus."
"Nur die Schürzen für rauhe Arbeiten sollte man einfach und ohne Spittel machen. Die Schürzen aus Siamose und besseren Stoffen sollten alle schräg geschnitten und mit Spittel gemacht werden, es sieht viel hübscher aus und man spart dadurch an Stoff, nur muß man darauf achten, daß das Muster schön aneinander paßt und die Ecken der Näthe recht rund abgeschnitten werden."
@Amrhan Danke für den Hinweis! Der Autor kam aus Mönchengladbach, spontan würde ich sagen, für Dirndl scheint mir das zu nördlich, aber es klingt, als könnte es passen. (Aber ist dieser Ansatzstreifen so breit?) Oder es ist irgendeine Art eingesetzter Keil (ich hatte jetzt Reenactment-Schnittmuster zum Mittelalter im Sinn, wo teilweise die Seitenkeile der Röcke aus einem diagonal geteilten Rechteck zusammengesetzt werden? Das letzte Zitat mit dem Nähte abrunden klingt mir danach.) Das ist dieses klassische "Wozu soll ich denn aufschreiben, was das ist, das weiß doch JEDER!", schätze ich. Und hundertvierzig Jahre später zerbricht man sich die Köpfe.
