Ach ihr seid so lieb, vielen Dank
Kleiner Zwischenstand: Am Rock hat sich noch rein gar nichts getan, dafür ist das Mottentop fast fertig
Einen Beitrag gibt's heute trotzdem. Nachdem ich ja viel darüber gejammert habe, dass ich mit meiner Kleiderauswahl nicht mehr ganz so glücklich bin ist es Zeit was dagegen zu tun. Zeit um Sommer-Pläne aufzustellen ist ja sowieso längst also auf auf! Vor allem wenn man sich dafür Lektüre reinpfeifen kann bin ich immer an Board. Also hab ich mir 'Das Kleiderschrankprojekt' von Anuschka Rees gegönnt, das schon sehr sehr lange auf meiner Liste stand und arbeite mich aktuell durch. Eigentlich bin ich sogar schon einmal durch, aber das war mitten im Winter und ich musste feststellen, dass sich mein Geschmack zwischen den Jahreshälften doch sehr ... auseinander lebt. Deshalb gibt es jetzt eine Frühlings-/Sommer und eine Herbst-/Winter-Garderobe. Die Basis sollte ganzjährig aus den gleichen Stücken bestehen, ich will ja nach wie vor kein riesiges Klamottenlager aber ein gewisses Maß an Variation schadet vielleicht auch nicht.
Das 'Titelbild' steht übrigens in keinem direktem Zusammenhang zum Rest, ich wollte aber keinen Beitrag nur mit Spiegelselfies, weil ich die absolut verabscheue
Also hier:
Teil 1
Die erste Aufgabe im Buch ist schon Mal einigermaßen leicht:
Dokumentiere 2 Wochen lang alle deine Outfits
Ich denke ich habe dabei zwei ganz gute Wochen erwischt, es ist nämlich alles dabei. Von richtig motivierten zu ‘ich würd am liebsten im Bett bleiben’ Tagen, sommerliche Temperaturen und welche die eher im tiefsten Winter zu vermuten wären. Tage an denen nur gefaulenzt wurde und welche an denen richtig Arbeit wartete. Eine gute Mischung, die die Realität ganz gut abbilden dürfte.
Bitte anklicken wenn ihr irgendwas erkennen wollt.
Zwei gravierende Missstände machen sich schon mal sehr deutlich bemerkbar: Ich habe zu wenig unhässliche bequeme Kleider die man einfach schnell überwerfen kann (für Wochenend- und Morgenmuffeltage) und außerdem zu wenig schlichte Cardigans. Nur einen einzigen dunkelgrauen, aber wenn mir der zu kalt ist oder die Ärmel zu lang oder zu weit müssen Bandjacken her und die haben einen entscheidenden Nachteil: Sie sind entweder winzig (Frauengröße) oder so riesig, dass ich locker zwei Mal reinpasse (Männergröße) und sehen dementsprechend immer bescheuert aus. Ihr kennt es sicher....
(außerdem hab ich mittlerweile beschlossen, dass der Sturm-Cardigan zwingend leichte Sommerkleidung braucht und über dicken Wintersachen einfach dämlich aussieht.)
Ein bisschen ungünstig ist, dass ich kaum Schuhe mit drauf habe, allerdings trage ich zuhause selten welche und für die Fahrt ins Büro und zurück wechsle ich immer auf flache und bin dann meist zu faul die ‘Büroschuhe’ fürs Foto nochmal anzuziehen. Allerdings habe ich für alle Zwecke die passenden Schuhe, entsprechend besteht dort aktuell kein Optimierungsbedarf. Stimmiger wärs natürlich trotzdem
Hier folgt nun Schritt zwei:
Der Status Quo
Nun geht es daran rauszufinden an welchen Tagen ich mir besonders gut und an welchen Tagen besonders schlecht gefallen habe und vor allem – warum? Das Buch stellt dazu einen Haufen Fragen und ich hab euch meine Erkenntnisse
kurz zusammengefasst.
Den Favoriten-Platz teilen sich Tag 1 und Tag 7, knapp gefolgt von Tag 6
Die skeptischen Blicke bitte ich zu ignorieren, die liegen an den Spiegelselfies nicht an der Kleidung.
Aber warum? Punkt eins ist die Farbe. Denn eines haben sie gemeinsam, sie sind dunkel und haben höchstens eine Farbe als Akzent. Punkt zwei: Es sind immer Stücke dabei die irgendwo einen Teil meiner Persönlichkeit bzw. meiner Interessen spiegeln. An Tag 1 sind es das Bandshirt und der Winterwald auf der Strickjacke, Tag zwei hat Babymotten und Planetendruck – das Ganze kombiniert mit meinem Eisenhalsreif - da ist doch eindeutig dass ich in der Zeit gereist sein muss.
Tag 6 ist sehr schlicht, letztlich reißen es da vor allem die Accessoires raus – aber deshalb hängt es auch leicht hinter den anderen beiden.
Die Reinfälle sind eindeutig die Tage 3 und 4, an denen habe ich mir offensichtlich nicht mal den Hauch einer Mühe gegeben.
Insgesamt bin ich mit der Ausbeute eher mittelmäßig zufrieden. Ich langweile mich oft und greife dann einfach zu irgendwas, was einige meiner Outfits nicht ganz stimmig und eher planlos zusammengewürfelt wirken lässt. Vieles ist auch einfach irgendwie nicht (mehr) ganz mein Stil...
Außerdem gefällt mir der Einsatz von Accessoires noch nicht besonders, meist sind sie nämlich gar nicht vorhanden. Die beiden Ketten von Tag 6 gehen schonmal in die richtige Richtung, aber generell würde ich gerne viel mehr mit Accessoires spielen und an Auswahl mangelt es mir eigentlich nicht. Außerdem fehlt vielen Stücken einfach das gewisse Etwas, dass sie zu mir macht. Im Mottenrock zum Beispiel fühle ich mich klasse, genauso in Bandshirts. Alles was irgendwo einen Teil meiner Interessen nach außen trägt und wenn es nur sehr subtil ist. Damit sind reine Basics schon mal raus. Gut kombinierbar – ja. Aber irgendeine Besonderheit muss schon vorhanden sein, es reicht dabei ja schon eine Kleinigkeit wie Babymotten auf einem Rockbund.
Zum drunter ziehen an kalten Tagen sind die vorhandenen Basics natürlich nach wie vor spitze, mehr Einsatz brauchen sie aber eigentlich nicht unbedingt….
Was auch sehr deutlich geworden ist, ist wie wichtig mir Bequemlichkeit und guter Sitz sind. Bei den meisten Sachen die es nicht aus dem Schrank geschafft haben liegt es nämlich schlicht daran, dass sie meinen Ansprüchen an Bequemlichkeit nicht gerecht werden. Ich wechsele viel zwischen verschiedenen Tätigkeiten, vom Rechner oder Büro über Hausarbeit, Viehzeug versorgen, mit dem Hund durch den Matsch stapfen und zwischendurch einfach rumsitzen und handarbeiten. Und meine Kleidung darf mich dabei nicht einschränken. Sie muss also zwingend jede Bewegung mit machen, sich leicht reinigen lassen und ohne einzuengen auch zu Jacke und Gummistiefeln tragbar sein. Das ist insbesondere ein Punkt bei Oberteilen, nervt mich der Rock auf dem Weg nach draußen, geh ich auch mal in Strumpfhosen in den Stall und zieh ihn beim reingehen einfach wieder an
Aber ich möchte mich nicht jedes Mal komplett umziehen müssen wenn ich eine andere Aufgabe erledige. Werden die Sachen diesem Anspruch nicht gerecht, werden sie mit Nichtbeachtung gestraft. Kompromisslos.
Kleidung für spezielle Anlässe besitze ich übrigens bewusst nicht, und das soll auch so bleiben. Die Alltagssachen müssen sich also entsprechend stylen lassen, dass sie diese Aufgabe auch übernehmen können. Da meine Anlässe im Normalfall aus Konzertbesuchen und Familienfeiern bestehen und ich es generell vorziehe over- statt underdressed zu sein, ist das absolut im Bereich des Möglichen.
Teil eins wäre damit geschafft. Weiter geht’s im nächsten Beitrag.