Ich schließe mich der "Wollsocken verfilzen durch Reibung" Fraktion an und habe dazu eine wilde Hypothese:
Das Verfilzen beginnt im Prinzip beim Tragen und ist nach der nächsten Wäsche dann so richtig schön deutlich.
Ich möchte dem geneigten Leser dies gerne erläutern.
Ich trage gerne schon immer selbstgestrickte Socken aus allen möglichen Wollen, wasche sie rücksichtslos in der Wäsche mit dem Rest meiner Klamotten und hatte nie Probleme.
Vor ein paar Jahren habe ich meine Bachelorarbeit geschrieben und mich dazu im Sommer viel in einem Moor aufgehalten. Zu diesem Zweck hatte ich Gummistiefel an, welche mir, wie Gummistiefel halt so sind, ziemlich am Fuß rumgeschlackert sind. Also habe ich in den Stiefeln über meinen normalen Socken immernoch ein paar Wollsocken getragen. Darauß ergibt sich folgende Gleichung:
(Sommer+Moor)*(schlupprige, absolut nicht atmungsaktive Schuhe+2 Lagen Socken)=Feuchtigkeit*Reibung satt
Ergebnis: Alle Paar Wollsocken, die ich in dieser Zeit öfter getragen und gewaschen habe konnte ich am Ende des Sommers wegschmeißen, da restlos verfilzt und eingelaufen (übrigens auch deutlich mehr am Fuß als am Schaft).
Ich schließe darauß, dass dolle Reibung im Schuh (zB bei etwas weiteren Winterstiefeln), besonders in Kombination mit Feuchtigkeit, wesentlich schneller zu Verfilzung führt. Natürlich gibt es aber sicher noch viele weitere Variablen wie z.B. zusätzliche Reibung durch andere Kleidung in der Waschmaschine, Wollart, Schleudergeschwindigkeit oder Verwendung von Wollwaschmittel im Schonwaschgang, die die Ergebnisse negativ oder positiv beeinflussen können.
Ich hoffe ich konnte mit meinen Ergebnissen einen Beitrag zu dem wenig erforschten Phänomen der scheinbar grundlosen Stricksockenverfilzung leisten.
(Merkt man eigentlich, dass ich grade am Proposal für meine Thesis schreibe?
)