Dieses Jahr war DIY-technisch besonders schwierig, da ich nicht wie gewohnt Material besorgen konnte. Das will man ja anfassen und anschauen bevor es los geht. Ich habe dieses Jahr alles lokaler gemacht, mit dem was da war, meine Ansprueche runtergeschraubt, es war dann eben so wie es war.
Generell mag ich es Sachen selber zu machen, mache anderen gern Geschenke, und habe da auch einen bestimmten Anspruch, da ich es z.B. feministisch empowernd finde wenn meine Freundinnen mit Kreissaegen umgehen koennen, und es anti-kapitalistische Praxis ist einfach so ohne Gegenleistung was fuer andere zu machen (Kropotkin, mutual aid), und gut fuer die Umwelt wenn man Dinge wiederbenutzt, man lernt was dabei, man kann Materialien zurueckverfolgen, Dinge genau anpassen, haltbarere Dinge machen, usw usf...wem sag ich das.
Gerade in diesem Jahr habe ich einige Dinge eher abgegeben die ich sonst selbst gemacht haette (Renovierungsarbeiten vom Handwerker machen lassen, Geschenke direkt zum Empfaenger bestellt), was einerseits ein grosses Privileg ist wenn ich entlastet werde und andere das machen.
Andererseits hatte ich einen laehmenden Perfektionismus gehabt und geglaubt dass ich das alles machen muss, und es war sooo entspannend das mal abzulegen. Dieser Perfektionismus hat(te) bei mir persoenlich auch was mit Ego, Kontrolle, Mangel-Denken (=ich _darf_ dafuer kein Geld ausgeben) und selbst-Beruhigen zu tun, ich musste psychologisch einiges auffahren um mich in dem Bereich zu entspannen aber das war fuer mich eine der Top-Erkenntnisse dieses Jahr.
Beispiele: Verputzen z.B. koennte ich bestimmt auch lernen, aber der Handwerker macht das halt schon 20 Jahre und dann wird es richtig schoen glatt, geht schneller, und ich kann mich auf meinen neuen Job konzentrieren, was ich mir vor dieser Erkenntnis einfach nicht zugestanden haette und dann waere ich mega gestresst gewesen mit Baustelle und neuem Job.
Genauso habe ich mir dieses Jahr einen Steuerberater gesucht, der sich mit meiner internationalen, self employed Situation auskennt. Vorher hatte ich es immer selbst gemacht, hatte immer Angst dass ich es falsch mache und musste staendig mit dem Finanzamt telefonieren. Das hat nix mit Basteln zu tun, ist fuer mich aber "adulting hard core", naemlich Delegieren vs Selbermachen, und ich bin froh dass ich das jetzt entspannt sehen kann. Also dass ich mein Wohlbefinden in meiner Planung 100% mit beruecksichtige.
Als ungewoehnliches neues pro DIY-Beispiel habe ich mit dem Rad selbstgemachte Kekse ausgeliefert an meinem Geburtstag, und ich hab waehrend Covid bei zwei Umzuegen geholfen, die man auch von einem Unternehmen haette machen lassen koennen. Da ich aber voll gerne so muskeliges Rumschleppen mache und das auch immer nur 1 Tag ist hab ich da jeweils mit Freude mitgemacht. Man kann ja jetzt eh nicht in die Sportstaetten, gratis workout.