Wenn er sich etwas wünscht, habe ich für gewöhnlich einige Vorgaben, beispielsweise Maße und Farben, und auch etwas kreativen Freiraum, was die Verarbeitung und die weitere Gestaltung angeht. So lässt es sich meistens gut arbeiten.
Diesmal ist eine Tasche für sein Headset entstanden, in dem auch Platz für Maus und Adapter ist.

Sie ist rund, schwarz, mit rotem Reißverschluss (aus einem Paket Reißverschlüsse, dass mein Bruder mir mal zu Weihnachten oder Geburtstag geschenkt hat) und roten Paspeln (aus Resten des Stoffs vom Modenschaukleid, dessen Modenschau des großen Cs wegen abgesagt wurde (und ich fürchte, auch ein Alternativprojekt wird wohl eher nicht mehr zustande kommen vor unserem Abschluss)).

Verstärkt ist das ganze mit Filz. So fällt die Tasche nicht in sich zusammen und bietet außerdem etwas Polsterung für den Inhalt.

Auf den freien Flächen habe ich die Zier-/Nutzstiche (ich sollte da mal die Anleitung befragen


Innen ist alles ein bisschen knubbelig.
Die Innenverarbeitung hat mich vor gedankliche und praktische Schwierigkeiten gestellt.
Aktuell habe ich keinen Zugang zu einer Versäuberungsmaschine und selbst wenn, hätte ist die vermutlich nicht benutzt. Schnöde mit Zickzackstich zu versäubern ist mir natürlich erst recht nicht schön genug. Ich wollte es innen ganz sauber haben. Auszutüfteln, wie ich das hinkriege, hat einiges an Denkarbeit gekostet und führte zu relativ viel Handarbeit. Aber wozu ist man Handwerker?
Jedenfalls habe ich zuerst den Reißverschluss in die Seitenteile eingesetzt, dann die innere Stofflage weggeklappt, den Filz zurückgeschnitten, auf die äußere Stofflage die Paspel gesteppt, dann die Seitenteile an die Deckel genäht (rund und durch eine Lage recht dicken Filz plus mehrere Lagen Stoff zu nähen ist echt kein Spaß, deswegen sind die Paspeln ein bisschen wellig) und dabei die äußere Lage des "Endstücks" mitgefasst, das ich anschließend von Hand außen angenäht habe. Dann habe ich dort ein Filzstück eingesetzt und - zur Lagenverbindung und Individualisierung - Initialen aufgestickt. Dann habe ich die Tasche auf links gestülpt und die innere Stofflage der Seitenteile sowie ganz am Schluss des Endstücks von Hand angenäht. Weniger krumpelig wäre das Ganze geworden, wenn ich den Stoff dort strammer gezogen hätte, aber es war auch so schwierig genug und deswegen habe ich beschlossen, dass es so seinen Zweck völlig erfüllt.
Dieses war der erste Streich...
... und dann hieß es, dass wir in der Schule (morgen gehts wieder los) bitte mehrere Masken haben sollen. Ich hatte bisher nur drei und auch nicht mehr gebraucht (ich war nur einmal pro Woche zum Einkaufen draußen), aber wenn ich welche zum Wechseln haben soll, reicht das nicht. Außerdem hatte mein Bruder um eine Maske gebeten und ein Freund auch, also bin ich auch unter die fleißigen Maskennäherinnen gegangen. Mit insgesamt 33 Stück bin ich aber keine Konkurrenz zu einigen anderen hier


Der bunt gemusterte Stoff ist aus dem Fundus meiner verstorbenen Oma. Der gepunktete ist der Rest einer Patchwork-Decke, die ich vor ein paar Jahren als Hochzeitsgeschenk für Freunde genäht habe. Der gelbe ist von Addams Family (2015) übrig und der blaue ist der letzte Rest von einer größeren Batik-Aktion im Rahmen von HAIR (2013). Jaja, immer diese Musicals...
Und damit ich in der Schule nicht durcheinander komme, welches die frischen und welches die gebrauchten Masken sind, habe ich eben noch in einer Hauruck-Aktion zwei Taschen aus einer alten Hose von Papa genäht, wieder mit Reißverschlüssen aus dem oben erwähnten Paket.

Auf dem Foto sieht man es nicht, aber die Reißverschlüsse haben unterschiedliche Farben - daran kann ich unterscheiden, welche Tasche welche ist. Eventuell bekommen sie noch eine Beschriftung, aber nicht mehr heute.