Nähkromanten - Die alternative Näh- und DIY-Community

Genau, erst werden die jeweiligen taschenteile auf das jeweilige Hosenteil genäht und erst wenn die seitennaht des beines geschlossen wird, wird dabei auch der beutel genäht

Aaah! Das ergibt so viel Sinn (in der burdanesken Sinnlosigkeit) Vielen Dank euch beiden

Ich hätte mal zwei Fragen und zwar:

Eine Frage zu Nahtband, bzw. Bundvlies.

Ich nähe gerade ein Kleid aus (schwerem) Jersey. Auch ohne die Anleitung zu lesen, habe ich damit gerechnet, dass ich die Nähte verstärken muss. Dort steht man soll Nahtband verwenden. Ich habe hier allerdings Kilometerweise Bundvlies. Dünn, aufbügelbar, stabil, nicht dehnbar. Ginge das auch?


Und: An besagtem Kleid möchte ich den Ausschnitt verändern, meine aber, dass es mehr Sinn macht, dies nach der "Fertigstellung" zu tun und den Beleg dann entsprechend zu konstruieren, was meint ihr?

Nahtband hat aber meist tatsächlich noch eine Naht in der Mitte vom Band laufen, damit sich das Vlies nicht dehnen kann. Weiss nicht, ob das bei allen der Fall ist und ob Vlies alleine dauerhaft die Form behalt. Nur weil das jetzt nicht dehnbar ist heisst das ja nicht, dass es nicht nach zehn Mal waschen und tragen dem Gewicht des Jerseys nachgibt. Andererseits sind das ja alles vertikale Nähte, die kannst du demnach ja auch mit einem nicht-elastischen Stich nähen. Wenn du dein Bundvlies mit in die Naht fasst, dürfte das ja keinen grossen Unterschied machen. Aber unter Vorbehalt, Erfahrung habe ich da nicht.

Wenn ich die Schnittteile auf dem Foto richtig sehe, ist der Ausschnitt aber nur im mittleren Schnittteil und hat damit keinen Einfluss auf die Prinzessnähte. Dann kannst du den Ausschnitt auch schon vorher abändern, an den Nähten und Passzeichen ändert sich ja nichts. Anders sieht es aus, wenn dein Wunschausschnitt breiter wird und die seitlichen Schnittteile tangiert, dann könnte es vielleicht einfacher sein.
Allerdings hat das doch wenig mit dem Beleg zu tun, oder? Der Beleg entspricht ja der Ausschnittkante, wenn du den Ausschnitt nun am fertigen Projekt veränderst (das du aufgrund der Prinzessnähte nicht mehr glatt legen kannst), fände ich es ziemlich friemelig, dazu dann einen Beleg zu basteln. Das ginge am Papierschnitt leichter.
Aber du nähst mit Jersey, warum machst du da einen Beleg, wäre so eine Jerseyschrägband-Ausschnittverarbeitung da nicht stressfreier?

Constanze hat geschrieben: ↑

19. Aug 2017, 11:47

Aber du nähst mit Jersey, warum machst du da einen Beleg, wäre so eine Jerseyschrägband-Ausschnittverarbeitung da nicht stressfreier?

Vielleicht weil es zwei stilistisch völlig verschiedene Optiken ergibt?

Cyra hat geschrieben: ↑

19. Aug 2017, 12:28

Constanze hat geschrieben: ↑

19. Aug 2017, 11:47

Aber du nähst mit Jersey, warum machst du da einen Beleg, wäre so eine Jerseyschrägband-Ausschnittverarbeitung da nicht stressfreier?

Vielleicht weil es zwei stilistisch völlig verschiedene Optiken ergibt?

Stimmt, wobei man es doch auch komplett umklappen könnte, so dass es von aussen nicht sichtbar ist. Ich habe mich grad nur generell über Belege in einem Jersey-Schnitt gewundert, klappt das? Ich bilde mir ein, dass der bei jeder Bewegung nach aussen klappen will oder sich verzieht.
Gekaufte Jerseykleidung in meinem Besitz hat entweder irgendweine Form von schmaler Ausschnittverarbeitung oder einen Beleg, der schon fast als Futter durchgeht, weil er die ganze obere Hälfte des Oberteils belegt. Klassische Belege wie bei Webware (also als Streifen bis 10cm Breite) sind mir bei Jersey tatsächlich neu.

Bei mir auf der Arbeit verarbeiten wir einige unserer Jerseyteile mit Beleg. Der bekommt dann eine elastische Einlage und wird rundherum festgesteppt.

Miss Porter hat geschrieben: ↑

19. Aug 2017, 12:41

Bei mir auf der Arbeit verarbeiten wir einige unserer Jerseyteile mit Beleg. Der bekommt dann eine elastische Einlage und wird rundherum festgesteppt.

Ah, ich verstehe Also eben nicht wie die frei "hängenden" Belege bei gewebten Stoffen, das ergibt Sinn. Danke, wieder was gelernt.

Constanze hat geschrieben: ↑

19. Aug 2017, 12:37

Stimmt, wobei man es doch auch komplett umklappen könnte, so dass es von aussen nicht sichtbar ist. Ich habe mich grad nur generell über Belege in einem Jersey-Schnitt gewundert, klappt das? Ich bilde mir ein, dass der bei jeder Bewegung nach aussen klappen will oder sich verzieht.
Gekaufte Jerseykleidung in meinem Besitz hat entweder irgendweine Form von schmaler Ausschnittverarbeitung oder einen Beleg, der schon fast als Futter durchgeht, weil er die ganze obere Hälfte des Oberteils belegt. Klassische Belege wie bei Webware (also als Streifen bis 10cm Breite) sind mir bei Jersey tatsächlich neu.

Meine gekauften Jerseykleider haben in der Masse klassische Belege. Bei manchen neigt allerdings das Außenende des Belegs zum Verwurschteln, aber ich glaube das liegt dort eher am unsauberen Zuschnitt und ggf. dem Stoff, weil der Beleg bei den anderen Kleidern genauso glatt wie bei Webware liegt.

Constanze hat geschrieben: ↑

19. Aug 2017, 11:47

Nahtband hat aber meist tatsächlich noch eine Naht in der Mitte vom Band laufen, damit sich das Vlies nicht dehnen kann. Weiss nicht, ob das bei allen der Fall ist und ob Vlies alleine dauerhaft die Form behalt. Nur weil das jetzt nicht dehnbar ist heisst das ja nicht, dass es nicht nach zehn Mal waschen und tragen dem Gewicht des Jerseys nachgibt. Andererseits sind das ja alles vertikale Nähte, die kannst du demnach ja auch mit einem nicht-elastischen Stich nähen. Wenn du dein Bundvlies mit in die Naht fasst, dürfte das ja keinen grossen Unterschied machen. Aber unter Vorbehalt, Erfahrung habe ich da nicht.

Ich soll hier die Ärmel Schulternähte mit Nahtband verstärken. Wäre es also ggf. sinnvoller statt dem (aufbügelbaren) Vliesband ein schmales Schrägband mitzufassen?

Constanze hat geschrieben: ↑

19. Aug 2017, 11:47

Wenn ich die Schnittteile auf dem Foto richtig sehe, ist der Ausschnitt aber nur im mittleren Schnittteil und hat damit keinen Einfluss auf die Prinzessnähte. Dann kannst du den Ausschnitt auch schon vorher abändern, an den Nähten und Passzeichen ändert sich ja nichts. Anders sieht es aus, wenn dein Wunschausschnitt breiter wird und die seitlichen Schnittteile tangiert, dann könnte es vielleicht einfacher sein.

Ja, das ist die Frage, ob er auch breiter werden soll. Im Moment kann ich das nur schwer einschätzen. Genauso wenig, wie tief dann der Ausschnitt wird. Stichwort: Bauchnabel ^^

Edith hat mir mal den Schnitt angehalten und sagt: YO! Definitiv auch breiter! Das würde dann also auch den Rücken beeinflussen *seufz* Ich glaube ich mache das doch lieber nach dem ersten Probetragen und fummle mich durch einen pseudo-Jersey-Schrägband-Beleg...


Edith hat noch eine doofe Anfängerfrage: was mache ich denn mit der Nahtzugabe bei Prinzessnähten? Auseinander bügeln wellt sich bei der Kante des Stoffes, der außen sitzt. Einschneiden? Das heißt ja noch mehr Einzelteile, die sich irgendwie verdröseln und abdrücken könnten? Nach innen bügeln? Drückt sich doch bestimmt auch unschön ab, wenn die Nahtzugabe da doppelt liegt.
Versäubern brauche ich theoretisch nicht, da Jersey...

Zur Nahtzugabe:
Die ideale Lösung ist natürlich overlocken. Weil es schmal ist und beide Nahtzugaben gut zusammengefasst sind.
Daraus kann man sich verschiedene Lösungen ableiten:

-Nahtzugabe zurückschneiden, am elegantesten wäre verstuft zurückschneiden, da drückt sich dann am wenigsten durch.
-die Nähte wirken nicht so kurvig als dass du unbedingt einschneiden müsstest (außer du nähst mit 1,5 cm oder mehr Nahtzugabe), einfach ein bisschen bügeln, dann legt sich das ausreichend in Form.
-Ich würde das Kleid auf links drehen, glatt streichen und schauen wo die Nahtzugaben hin wollen. Zwanghaftes "zur vorderen/hinteren Mitte" halte ich bei Jersey für wenig sinnvoll. (Wer das meinen Lehrern petzt, bekommt keinen Keks!) Und dann davon ausgehend bügeln. Bei Overlock-Nähten wird schließlich auch nichts auseinandergebügelt, das darf sich relativ frei bewegen.

Danke Lenmera.
Ovi hab ich auch schon überlegt, fürchte aber, dass die Nähte dadurch dicker werden und sich unschön abdrücken.
Jersey ist glaube ich auch nicht der richtige Begriff. Keine Ahnung, wie man den Stoff nennt. Könnte Romanit sein (ein Teil), der andere ist ein seltsames Polytier -.-

Doofe Folgefrage, die mir auch Google nicht beantworten mag: Was heißt verstuft zurückschneiden?

Das heißt, dass die eine Nahtzugabe schmäler geschnitten wird als die andere.
Das macht man zum Beispiel gerne an der vorderen Kante von Jacken und allgemein bei dickeren Stoffen.

Wenn die eine Nahtzugabe 1 cm breit ist und die andere 0,5 cm, beides aber auf der selben Seite liegt, ist es ein harmonischer Anstieg und die Nahtzugabe zeichnet sich nicht so dick und wulstig ab.

Ich bin nicht gut im Erklären

Ahhh, danke dir, Nachteule

Ich hab mal eine eher allgemeine Frage. Wann nutzt ihr Sprühstärke? Ich lese davon immer mal wieder, habe sie aber noch nie benutzt, und frage mich gerade, ob ich mir damit das nähen deshalb manchmal schwerer mache als notwendig