Nähkromanten - Die alternative Näh- und DIY-Community

Wenn du erstmal drei Seiten voller dieser Kürzel hast, ist es aber nicht mehr weit her damit. Während man noch lernt, strickt man ja üblicherweise aber eh nicht solche komplexen Dinge, von daher ist das schon klar, dass man da eher sieht, was passiert. Aber es wird einfach ganz schnell ganz furchtbar unpraktisch zu lesen.
Das soll ja jetzt hier auch kein Glaubenskrieg werden

Ich finde das ergibt sich dann bei Bedarf alles sehr schnell. Ich habe mit deutschen Anleitungen und Abkürzungen gelernt und als ich dann mal was stricken wollte wo es die Anleitung eben nur auf Englisch gab, habe ich mir die Abkürzungen und was sie bedeuten eben schnell ergoogelt und gut wars. Ich hab da nie gezielt was gelernt und muss manchmal sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch heute noch Abkürzungen nochmal nachlesen. Zumal ja auch einige Designer andere Abkürzungen verwenden als andere...

chastity hat geschrieben:Naja, das stimmt soooo ja auch nicht. Drops hat sehr viele deutsche Anleitungen frei zugänglich, viele Wollhersteller haben jeweils ein paar Anleitungen auf ihren Seiten ebenso wie Strickzeitschriften und einige Blogs oder Shops.
Wenn du bei ravelry mit "Language German" suchst, sind da schon Anleitungen vorhanden. Klar, in der überwiegenden Mehrzahl sind es englische Anleitungen.
Ich denke in Deutschland sind die ganzen Strickhefte vieeeeel verbreiteter als in anderen Ländern.

chastity

Beim Stricken und Häkeln trifft das zu, da gebe ich Dir recht, da lässt sich auch auf Deutsch eine Menge finden. Oft ist es nur absolut nicht mein Stil. Mir persönlich ist diese "ich verrate nix" Einstellung allerdings schon zu oft im deutschsprachigen Teil des Netzes oder auf Hobbymärkten begegnet, dass ich schon aus Prinzip nur noch auf Englisch suche und Ravelry oder die Sammelseite Pinterest sind da eine wahre Fundgrube. Von daher mag meine Aussage veraltet sein.

Hier im übrigen das versprochene Foto meiner Probemaschen. Da das Bild ziemlich groß ist, sodass ihr etwas darauf erkennen könnt verlinke ich euch hier nur das Vorschaubild, ein klick macht es dann groß.



Unten habe ich mit lockeren rechten Maschen angefangen, da die bei mir Anfangs so fest waren, dass ich mit der Nadel nicht einmal mehr einstechen konnte. Dann habe ich zu linken Maschen gewechselt und mich dabei schon über den höheren Abstand zwischen den Reihen gewundert, da mein schlaues Buch auch schreibt, dass kraus links und kraus rechts im Grunde gleich aussehen, man die Maschen auf der Nadel aber unterscheiden könne. Kann ich eben nicht, meine Maschen sehen von oben irgendwie immer wie linke aus, nix mit V-Ausschnitt und Rollkragen, das sehe ich nur bei glatt rechts.
Dann ein Stückchen glatt rechts, eher ein Wirrwarr als das gleichmäßige Maschenbild, bei dem der linke Maschenschenkel über die Reihen hinweg eine deutliche Linie bildet, kommt das erst beim Spannen und ich mache mir unnötig Sorgen?
Aus irgendeinem Grund habe ich in der einen Reihe die Richtung gewechselt. Wahrscheinlich musste ich es kurz beiseite legen und habe nicht erkannt wie ich weitermachen muss.
Dann eine Reihe links?
Zwei Reihen extra lockere Reihen links, die ich mit der rechten anstatt der linken Hand (bin Linkshänderin ) gestrickt habe, nur um zu sehen ob es "andersrum" gestrickt eher an die Fotos rankommt und ich links irgendwas falsch mache. Nö, mit rechts gestrickt wirds auch nicht besser.
Dann "Purl Harder"... Nee, ganz ehrlich, wenn ich mich dann auf Dauer so abquälen muss, bleib ich beim Häkeln.

Tiallu, ich kann dir leider nicht helfen. Ich bin froh, dass ich meine eigenen Maschen erkenne, aber bei fremden Maschen erkenne ich auch nicht mehr als du.

Ich habe auch eine Frage:
Meine Mutter sagte mir zum Anfang "die erste Masche der Reihe hebe ich immer ab und stricke dann erst rechts oder links". Das betraf aber Reihen, die komplett recht bzw. links gestrickt sind.

Wie mache ich das bei einem Muster?
Mein Strickstück hat 20 Maschen (zwischendurch waren es mal 21). Bei "erste abheben, dann 4 rechts, 4 links" (nach ca. 5 Reihen rechte und linke Maschen vertauschen) wurden die Ränder der Kästchen aber nicht ganz gerade.

Jetzt stricke ich 5 rechts, 5 links (nach 5-6 Reihen rechte und linke vertauschen) und stricke die erste Masche mit.

Was ergibt das schönere Muster? erste Masche mitstricken, erste Masche abheben (also bei den ersten 5 Maschen 1 abheben, 4 stricken) oder brauche ich eine Masche mehr als das Muster (aber dann verschiebt sich der Rand doch immer wieder um eine Masche)?

Und was ist der Sinn von "erste Masche abheben"? Gibt das einen schöneren Rand?

Danke schon mal an alle, die mir meine Fragen beantworten. Meine Mutter ist gerade nicht erreichbar, und daher bin ich sehr froh, dass ihr mir helft.

chaotic hat geschrieben:Tiallu, ich kann dir leider nicht helfen. Ich bin froh, dass ich meine eigenen Maschen erkenne, aber bei fremden Maschen erkenne ich auch nicht mehr als du.

Ich habe auch eine Frage:
Meine Mutter sagte mir zum Anfang "die erste Masche der Reihe hebe ich immer ab und stricke dann erst rechts oder links". Das betraf aber Reihen, die komplett recht bzw. links gestrickt sind.

Wie mache ich das bei einem Muster?
Mein Strickstück hat 20 Maschen (zwischendurch waren es mal 21). Bei "erste abheben, dann 4 rechts, 4 links" (nach ca. 5 Reihen rechte und linke Maschen vertauschen) wurden die Ränder der Kästchen aber nicht ganz gerade.

Jetzt stricke ich 5 rechts, 5 links (nach 5-6 Reihen rechte und linke vertauschen) und stricke die erste Masche mit.

Was ergibt das schönere Muster? erste Masche mitstricken, erste Masche abheben (also bei den ersten 5 Maschen 1 abheben, 4 stricken) oder brauche ich eine Masche mehr als das Muster (aber dann verschiebt sich der Rand doch immer wieder um eine Masche)?

Und was ist der Sinn von "erste Masche abheben"? Gibt das einen schöneren Rand?

Danke schon mal an alle, die mir meine Fragen beantworten. Meine Mutter ist gerade nicht erreichbar, und daher bin ich sehr froh, dass ihr mir helft.

Wenn man ein flaches Stück strickt, ist es durchaus üblich, dass 2 Maschen mehr angeschlagen werden, als für das eigentliche Muster nötig ist. Eben Randmaschen, eine auf jeder Seite. Wenn man zu Beginn jeder Reihe die erste Masche nur abhebt,ergibt das in der Tat einen schöneren Rand. Die Masche, die am Ende nach dem Muster übrig ist, wirsd üblicherweise einfach rechts gestrickt. Und wenn man dann die nächste reihe beginnt, das Stück also eh dreht, dann ist das ja wieder die erste Masche und man hebt sie ab.



@Tiallu: Ich kann mir gut vorstellen, dass unterschiedliche Spannungsgrade bei linken und rechten Maschen normal sind. Ich mach meine rechten Maschen unter Garantie auch etwas fester als linke Maschen. Hab ich bei dir eine Frage übersehen? Weil... öh.. eigentlich seh ich kein Problem dabei. Dein Teststrick sieht für mich gar nicht übel aus, ist ja recht gleichmäßig und so. Mir fällt grad auch irgendwie nichts ein, wozu ich kraus links stricken müsste.. Wenn das bei dir ein Krampf wird, lass es eben und mach kraus rechts.. ist das nicht eine Option? Eigentlich ist stricken etwas, das locker und flüssig von statten geht, das ist aber natürlich auch Übung =)

Tiallu, ich seh hier leider kein Bild (liegt an der IT hier), kann dir frühestens am Abend helfen. Nur ganz kurz: rechte und linke Maschen sehen von oben prinzipiell gleich aus, nur liegt halt bei den rechten Maschen die glatte Seite (der "V-Ausschnitt") auf der Vorderseite (=die Seite, die du beim Stricken anschaust) und bei den linken auf der Rückseite, von dir aus gesehen.

chaotic: die Sache mit den Randmaschen ist schon wieder ein Glaubenskrieg. Manche schwören auf "alles abstricken", andere auf "erste abheben", ich hab "letzte mit vorgelegtem Faden abheben" gelernt.. Da musst du im Zweifelsfall ausprobieren, was mit welchem Muster am besten für dich (!) funktioniert.

Ja, Tiallu, Deine rechten Maschen sind fester, Deine linken Maschen eher lockerer. Meistens kommt man am besten zu einem Ausgleich, wenn man an beiden Arten etwas arbeitet, also die rechten etwas lockerer strickt und die linken dafür etwas fester, je nachdem, was gerade leichter zu regulieren ist. Wenn es bei Dir nur die rechten Maschen sind, versuchs mal mit denen und pass notfalls die Nadelstärke an.
Ich wollte damit auch niemandem zu nahe treten, sondern zeigen, dass das immer schon ein ganz typisches Anfängerproblem ist (hatte ich auch!). Stricken ist wie jede andere Handarbeit so repetitiv, dass zum Lernprozess nicht nur die Handbewegung als solches, sondern eben auch ein bisschen Übung dazugehört. Ich würd mich freuen, wenn Du nicht entmutigt aufgeben würdest.
Ich weiß nicht, wies Dir geht, aber ich hab auch zuerst gehäkelt und dann stricken angefangen und hätte es am liebsten "zugunsten des Häkelns" gleich wieder hingeschmissen. Aber wenn ich ehrlich bin, beim Häkeln hab ich am Anfang auch die Krise gekriegt, mich durchgebissen und die Anfangsschwierigkeiten irgendwann verdrängt.

Denn sonst sieht das schon wirklich toll aus! Das wird mit ein bisschen Übung bestimmt noch ganz super!

Danke für die Erklärung zu den Randmaschen. Ich werde es einfach ausprobieren, wie der Rand ohne extra Randmaschen aussieht, denn bisher sieht der Rand des Strickstücks nicht besonders ordentlich aus. Das könnte aber auch einfach daran liegen, dass die Fadenspannung (wie vermutlich bei jedem Strick-Anfänger) nicht gleichmäßig ist und am Anfang noch stärker geschwankt hat als jetzt.

Ich glaube, die Art der Randmaschen hängt auch vom Zweck des Strickstücks ab. Bei der abgehobenen Masche am Anfang ist es später zB ganz leicht, aus der Kante wieder Maschen aufzunehmen, da wäre ein anderer Rand dann vllt ungünstig.
chaotic & Tiallu, habt ihr etwas im Auge, was ihr als erstes "richtiges" Projekt machen wollt? Ich bin jetzt neugierig Da Stricken ja überwiegend eine angewandte Tätigkeit ist, klären sich viele Fragen auch von alleine, wenn man nicht nur um des Strickens willen strickt, sondern um etwas bestimmtes zu erreichen Learning by doing eben

Violana hat geschrieben:Ja, Tiallu, Deine rechten Maschen sind fester, Deine linken Maschen eher lockerer. Meistens kommt man am besten zu einem Ausgleich, wenn man an beiden Arten etwas arbeitet, also die rechten etwas lockerer strickt und die linken dafür etwas fester, je nachdem, was gerade leichter zu regulieren ist. Wenn es bei Dir nur die rechten Maschen sind, versuchs mal mit denen und pass notfalls die Nadelstärke an.
Ich wollte damit auch niemandem zu nahe treten, sondern zeigen, dass das immer schon ein ganz typisches Anfängerproblem ist (hatte ich auch!). Stricken ist wie jede andere Handarbeit so repetitiv, dass zum Lernprozess nicht nur die Handbewegung als solches, sondern eben auch ein bisschen Übung dazugehört. Ich würd mich freuen, wenn Du nicht entmutigt aufgeben würdest.
Ich weiß nicht, wies Dir geht, aber ich hab auch zuerst gehäkelt und dann stricken angefangen und hätte es am liebsten "zugunsten des Häkelns" gleich wieder hingeschmissen. Aber wenn ich ehrlich bin, beim Häkeln hab ich am Anfang auch die Krise gekriegt, mich durchgebissen und die Anfangsschwierigkeiten irgendwann verdrängt.

Denn sonst sieht das schon wirklich toll aus! Das wird mit ein bisschen Übung bestimmt noch ganz super!

Die rechten Maschen sind meiner Meinung nach kein Problem mehr, die sind schon an dem Punkt, dass ich da nun an der Routine arbeiten kann. Da hab ich denke ich das für mich beste Spannungsverhältnis gefunden, damit es bequem ist, die Reihen schön gleichmäßig werden und locker und flexibel sind. Die sind bei meinem Probestück die unteren 12 Reihen / 6 Rippen. Die linken machen mir so einen Riesenärger. :/
Häkeln ging komischwerweise total schnell und meine Lernkurve ist wahnsinnig steil und das, obwohl ich Häkeln lange wegen meines Handarbeitsunterrichttraumas gemieden habe wie der Teufel das Weihwasser.

ausnein hat geschrieben:@Tiallu: Ich kann mir gut vorstellen, dass unterschiedliche Spannungsgrade bei linken und rechten Maschen normal sind. Ich mach meine rechten Maschen unter Garantie auch etwas fester als linke Maschen. Hab ich bei dir eine Frage übersehen? Weil... öh.. eigentlich seh ich kein Problem dabei. Dein Teststrick sieht für mich gar nicht übel aus, ist ja recht gleichmäßig und so. Mir fällt grad auch irgendwie nichts ein, wozu ich kraus links stricken müsste.. Wenn das bei dir ein Krampf wird, lass es eben und mach kraus rechts.. ist das nicht eine Option? Eigentlich ist stricken etwas, das locker und flüssig von statten geht, das ist aber natürlich auch Übung =)

Warum kraus links? Eigentlich nur zu Übungszwecken um die Bewegungen durch Wiederholen zu lernen und für mich selbst eine bequeme und entspannte Arbeitsroutine zu entwickeln. Nach den Übungsreihen unten war ich zuversichtlich, es ging gut von der Hand und war bequem - nur ein Blick auf die Fotos im Buch und auf die DVD zeigten irgendwie etwas ganz anderes. Ein dichteres Gestrick, das sich von kraus rechts kaum unterschied, das hat mich halt verunsichert. Ich habe gestern zwar meine Mutter gefragt, die aber auch keinen Rat wusste woher die Lücke zwischen Reihen herkam.

ausnein hat geschrieben:chaotic & Tiallu, habt ihr etwas im Auge, was ihr als erstes "richtiges" Projekt machen wollt? Ich bin jetzt neugierig Da Stricken ja überwiegend eine angewandte Tätigkeit ist, klären sich viele Fragen auch von alleine, wenn man nicht nur um des Strickens willen strickt, sondern um etwas bestimmtes zu erreichen Learning by doing eben

Bislang hatte ich den Winter Wine Halswärmer, den Moebius Basketweave Loop oder das "The Age Of Brass And Steam" Tuch im Auge. Dank Mondmotte auch den Sorceress Kapuzenschal.

ausnein hat geschrieben:chaotic & Tiallu, habt ihr etwas im Auge, was ihr als erstes "richtiges" Projekt machen wollt? Ich bin jetzt neugierig Da Stricken ja überwiegend eine angewandte Tätigkeit ist, klären sich viele Fragen auch von alleine, wenn man nicht nur um des Strickens willen strickt, sondern um etwas bestimmtes zu erreichen Learning by doing eben

Da ich Socken (bzw. Hausschuhsocken) stricken will, habe ich als erstes dazu passendes Projekt diese Drops-Anleitung gefunden und gespeichert.

Dann habe ich beim Anleitung in Ravelry suchen noch ein Tuch namens Just knit it gefunden, die (wenn ich sie richtig verstehe) nur aus rechten Stichen (und Zunahmen) besteht.
Jetzt juckt es mich richtig in den Fingern, das Tuch sofort anzufangen, aber ich habe keine Stricknadeln zu Hause, die ich dafür verwenden kann.

Das sieht alles passend aus zum Einstieg, das packt ihr bestimmt =)

ausnein hat geschrieben:Das sieht alles passend aus zum Einstieg, das packt ihr bestimmt =)

Dem möchte ich mich anschließen, go go go! (Meine-eine hat ja mit Handschuhen und Zöpfen und so angefangen, aber ich bin auch leicht unzurechnungsfähig manchmal... )

screwloose, hätte ich die beiden Anleitungen nicht per Zufall gefunden, dann wäre mein erstes Wunsch-Projekt ein Socken gewesen.

Ich habe heute diesen Hut gefunden und mich sofort verliebt
https://www.etsy.com/de/listing/1834109 ... _active_15
Da ich in den nächsten Wochen ganz viel potenzielle Filzwolle erhalte, mag ich so einen selber machen... doch nur wie?
Jemand eine Idee, wie ich diese Falten ausbilden könnte?