KimKong hat geschrieben: ↑3. Mär 2025, 06:36
Woah es ist echt mega spannend!
Das sind schon sehr krasse Situationen, in die du deine Spieler da ohne Vorwarnung rein wirfst
Danke sehr
Wer mein Spieler ist, der muss echt mit allem rechnen. Normalerweise mit einer riesen Portion Horror, hier halt "nur" Thriller.
chaotic hat geschrieben:
Wiw, das ist ja richtig spannend geworden. Ein aufregender Tag für deine Spieler, sowohl am Spieltisch als auch ingame.
Wenn das ein Buch wäre, würde ich vor Spannung immer weiter lesen und es nicht weglegen können.
Vielen lieben Dank!
Es war schon richtig gut, nochmal wie in Schulzeiten so ein ganzes Wochenende durch zu spielen.
Wir haben ca. 26 Stunden zwischen Freitag Abend und gestern Abend gespielt.
Und wir sind nun mit Akt 2 durch!
Damit ihr wieder etwas zu lesen habt: Am Ende des Gerichtsprozesses, wo der wahre Schuldige der Borbaradianerei und damit der Hochverrats verurteilt wird, verflucht er alle im Saal anwesenden und prophezeit ihnen, dass es ihnen noch alles sehr leid tun würde. Das ist "nur" Gerede aber das wissen die Spieler nicht...
Nachdem der Verurteilte den Saal verlassen musste, wird die Verurteilte (sowie alle Beteiligten des Prozesses) aus Akt 1 hereingeführt und das Urteil aus Akt 1 wird widerrufen. Praktischerweise war hier beide Male die gleiche Richterin tätig (die hat sich den zweiten Fall genommen, weil sie um die Verstrickungen mit dem ersten Fall wusste. Die Helden haben sie zwischendurch 2 mal aufgesucht). Die Ensignia bekommt alle Ränge, Titel etc. wieder zugesprochen und das Gericht entschuldigt sich bei ihr. Die CCC verzeiht ihr die Aktenmaipulation (sie hatte eine Seite aus einem Terminkalender entfernt, diese aber nicht vernichtet) als Wiedergutmachung für die eingesessene Zeit. Ohne zu diesem Zeitpunkt zu wissen, dass die Helden stark an der erneuten Ermittlung beteiligt waren, wird sie die Handschuhe ihres Verteidigers ergreifen und den beiden Schuldigen für ihre Verurteilung vor die Füße schmettern: den Helden
Die Jungs saßen da und man sah ihnen die Panik an. Beide Helden können nicht wirklich kämpfen, aufgrund ihres Status (beides Signore und damit Nieder-Adelige) aber Satisfaktions-fähig. Da ratterte es in den Köpfen... Bevor sie wirklich was machen konnten, ist der Visitatore, der die Ermittlungen ins Laufen gebracht hat, hinzugekommen. Er hat die Handschuhe aufgesammelt und das Duell an sich gerissen:
„Die beiden Herren haben mit den Ermittlungen in meinem Auftrag gehandelt. Ich habe die Ergebnisse der Ermittlungen gesichtet und die vermeintlichen Beweise ohne ausreichende Prüfung weitergegeben. Damit sind die beiden Signori nicht die richtigen Adressaten für Eure Satisfaktionsforderung.
Ich bin gerne bereit, mich mit Euch oder einem von Euch benannten Representativen zu duellieren. Ich überlasse Euch die Wahl von Ort, Zeit und Waffen.“
Das hat sie angenommen und ganz zum Schluss gestern Abend gab es das Duell. Das hatte ich zum Vorlesen vorbereitet und gebe es dann auch hier zum Besten. Das Duell wurde von den Sekundanten auf das 2. Blut verhandelt: Bis zur Aufgabe eines Kombattanten oder aber bis einer von ihnen kampf-unfähig ist. Das Duell war im November geschrieben und als ich dann erfahren habe, dass der zweite Charakter Tanzlehrer ist, habe ich es nochmal angepasst uns ganz bewusst Tanzschritte mit eingebaut. Das Duell ist wie ein Tanz anmutig und gibt optisch viel her. So wird im Horasreich gekämpft. Also nicht wundern bei einigen Worten...
Das Duell findet im Hof des Rondra-Tempels statt. Rondra ist die Göttin über Kampf und Blut, über Mut und Ehrenhaftigkeit. Das Duell ist eine der höchsten Formen, der Göttin zu huldigen und jedes Duell muss von der Kirche vorab geprüft werden. Ohne Zustimmung der Kirche darf kein Duell ausgeführt werden - gibt es keine Zustimmung, macht man sich des höchsten Duellvergehens schuldig.
Der Sekundant der Ensignia ist ihr Bruder. Er weiß darum, dass die Helden maßgeblich am Freispruch seiner Schwester beteiligt waren und dass sie auch den wahren Dämonenpaktierer hinter Gittern gebracht haben.
Und noch Begriffe für alle nicht-DSAler:
- Linkhand ist eine Verteidigungswaffe, eine kurze Klinge mit ausladender Paradestange, so dass man damit auch einen Säbel abfangen kann.
- Das Rapier ist in diesem Regelsystem dem irdischen Degen gleich zu setzen. Der Degen im Regelsystem ist eher klobig, das Rapier ist schlank und elegant.
- Balsam ist die Kurzbezeichnung des Zauberspruches "Balsam Salabunde", einem hoch potenten Heilungsspruch.
- Ein Adeptus ist ein ausgebildeter Magier, der entweder den Abschluss auf Niveau eines Diploms oder Masters hat (Adeptus minor) oder sogar auf Niveau eines Doktors (Adeptus maior). Wenn man mit einem Magus zu tun hat, dann hat der eine Habilitation (Vergleiche mit den irdischen Abschlüssen hinken etwas aber es sind halt Vergleiche).
- Esquirio ist ein nieder-Adeliger, der sich den Titel selbst erarbeitet hat (Abschlüsse von Akademien (magisch oder kriegerisch) sowie von juristischen Universitäten führen zur Verleihung des Titels).
- Ensignia ist eine Offiziersbezeichnung für Abgänger einer speziellen Kriegerakademie.
- Signor ist ein nieder-adeliger Erbtitel.
- Visitatore ist ein Ermittler, der innerhalb der CCC wie ein sehr freier Kommissar anzusehen ist. Er hat recht freie Hand dabei, welche Fälle er bearbeitet und darf auch eher zwielichtige Methoden anwenden.
Die frühe Sonne wärmt den Sand im Innenhof des Rondratempels. Einige meditierende Rondra-Diener vollführen den Schattenkampf oder Trainieren in unterschiedlichen Waffengattungen.
Der große Duellplatz in der Mitte des Hofes gehört ganz dem anstehenden Duell.
Die Ronda-Geweihte Titania Araloth ya Sanya steht unbewaffnet in der Mitte des Sandplatzes und spricht ein Gebet an die Herrin.
Ensignia Damosella Polissena Kardakia ya Terdilion und Visitatore Esquirio Hesindiego Praiocomo Avessandro Pheceon Rondravio de Vestia ya Morcatto stehen in schlichten weißen Hemden und ungefärbten Kniebundhosen einander gegenüber. Beide tragen Schnallenschuhe. Der Visitatore hat skandalös kurze Söckchen darin an, die Ensignia trägt bauschene Strümpfe, die bis zu den Knien gehen.
Beide sind andächtig im Gebet versunken.
Signor Luciano Stephano ya Terdilion steht zur Seite seiner Schwester und trägt ihr Rapier sowie ihre Linkhand. Esquirio Adeptus maior Haldan Ludolfo Tsadalan ya Matarazzo steht auf der anderen Seite neben ya Morcatto und hat dessen gleichartige Waffen in den Händen.
Nach dem Gebet geben sich die Kontrahenten die Hand, die Geweihte legt ihre Hand darüber und segnet das Duell im Namen der Herrin Rondra.
Die Duellanten nehmen die Waffen aus den Händen ihrer Sekundanten in Empfang. Die Geweihte tritt neben Basilo und Irion, die als Duellzeugen und eigentlich aufgeforderte Kombattanten bei dem Duell dabei sind.
Die Kontrahenten stellen sich voreinander auf und gehen in Fechtposition während ihre Sekundanten den Kreis aus Sand verlassen. Die Geweihte nimmt aus einer Tasche ein rotes Tuch, hält dieses hoch und lässt es aus ihren Fingern gleiten. Mit dem, dass das Tuch den Boden berührt beginnt das Duell.
Die Ensignia täuscht einen Angriff an, zieht aber rasch zurück. Der Visitatore zuckt nicht einmal. Er beginnt mit seitlichen Schritten einen Kreis abzuschreiten, wobei er jeweils den Standfuß zum Hauptfuß macht. Dabei lässt er die Ensignia nicht aus den Augen, die sich in eine gleichgerichtete Bewegung begibt.
Und plötzlich fallen Attacken, die gekonnt pariert werden. Die Rapiere und Linkhande klirren aufeinander, die Bewegungen sind rasend schnell ausgeführt. Schnelle Stiche und harte Paraden, Finten und Binden der Waffen mit vollem Körpereinsatz wechseln sich ab.
Es ist ein Fecht-Duell, das zwischen ebenbürtigen Gegnern geführt wird. Das Duell bietet so einiges für den Zuschauer und ist für die Duellanten schweißtreibend und anstrengend.
(Basilo, der den Visitatore kennt und ihn häufiger schon hat kämpfen sehen, darf eine Menschenkenntnisprobe ablegen - und hat sie bestanden: Der Visitatore ist voll konzentriert dabei aber scheint sich zurück zu halten. Wer ihn und seinen Kampfstil nicht so gut kennt, würde das nicht erkennen.)
Mit einem angedeuteten Stich des Rapiers lockt die Ensignia den Visitatore aus der Reserve. Er geht in die Parade mit der Linkhand und setzt selbst zum Schlag mit seinem Rapier an. Doch anstelle zu parieren dreht die Ensignia eine gekonnte Pirouette und platziert einen Treffer am Kopf des Visitatore. Sie weicht kurz zurück, die Rondra-Geweihte quittiert den Treffer mit einem ausdrücklichen Nicken.
Blut läuft aus dem Schnitt des getroffenen Ohrs und beginnt den Kragen des Hemdes vom Visitatore rot zu färben. Er bleibt in Bewegung und wartet auf den nächsten Angriff der Ensignia. Dieser folgt in Form eines geschwungenen Schlags auf Brusthöhe. ya Morcatto bewegt sich in den Schlag hinein und weicht dem Hieb mit einer Drehung des Oberkörpers aus. Sein Rapier findet mit einem Stich das Ziel im Oberarm der Ensignia. Er weicht sofort zurück und bringt sich erneut in Stellung. Ein Blick auf seine Brust zeigt, dass sein Hemd zwar aufgeschlitzt wurde, er selbst aber nicht getroffen wurde.
Die Rondra-Geweihte quittiert auch diesen Treffer mit einem Nicken.
Inzwischen haben einige der anderen Anwesenden im Innenhof ihre Übungen beendet oder unterbrochen und schauen dem Duell gebannt zu.
Die Duellanten umkreisen einander erneut. Die Ensignia macht einen Ausfallschritt und versucht ya Morcatto in seine Bewegungsrichtung hinein zu attackieren. Der Visitatore wird an der rechten Schulter getroffen und geht im selben Moment in die Attacke über. Er greift mit seiner Linkhand an, was die Ensignia sichtlich überrascht. Sie bringt sich mit einem Rückschritt außer Reichweite der Waffe, ist aber an der Wange getroffen. Blut rinnt ihr über das Gesicht.
Mit einem Pivot-Schritt in Kombination mit der Armbewegung eines Wicklers (beides Tanzfiguren) schlägt sie eine Doppel-Attacke gegen den Visitatore. Der Visitatore zögert einen kurzen Moment, dann reißt er den linken Arm vor sein Gesicht.
(Wenn Basilo die Menschenkenntnis (s.o.) geschafft hat: Der Visitator zuckt minimalst in die richtige Richtung für die Verteidigung des Doppelangriffs, wendet dann aber eine enorme Körperbeherrschung auf, um die Parade nicht auszuführen.)
Zweifach getroffen durch das Rapier im Brustbereich und den tiefen Stich der Linkhand im Unterarm, den er zum Schutz seines Gesichts gehoben hat, weicht der Visitatore zurück. Aus der linken Hand fällt ihm die Linkhand zu Boden, der Treffer scheint mehr als nur trivial.
Die Ensignia schleudert ihre eigene Linkhand von sich und bezieht Position in einigen Schritt Abstand zum Visitatore.
Die Rondra-Geweihte schaut zu den beiden Sekundanten. ya Morcatto sagt mit zusammengebissenen Zähnen: „Eine Aufgabe des Duells an dieser Stelle würde nicht zur Satisfaktion der werten Ensignia führen.“
Die Geweihte nickt, spricht dabei: „Dann lasst Eure Sekundanten die verlorenen Waffen einsammeln. Sobald die Herren Sekundanten den Duellkreis verlassen haben, darf das Duell fortgesetzt werden.“
Die aufgeforderten Sekundanten holen die beiden Linkhande aus dem Duellkreis. Dabei wartet Signor ya Terdilion anscheinend absichtlich etwas länger als notwendig und wirft einen besorgten Blick auf den Visitatore. Seine Schwester schnaubt daraufhin durch die Nase.
Als ya Terdilion den Kreis verlassen hat, geht ya Morcatto in den Angriff über. Er führt das Rapier in einer geschwungenen Acht-Bewegung von der linken Seite gegen die Ensignia. Diese ist überrascht und wird am Oberschenkel getroffen. Der Visitatore zieht die Klinge nicht durch sondern belässt es bei einer einfachen Berührung, die dennoch zu einem leichten Schnitt führt. Dabei vernachlässigt der Visitatore seine eigenen Deckung, was die Ensignia ausnutzt. Sie verlagert ihr Gewicht auf das unverletzte Bein und aus dieser Bewegung heraus zielt sie mit einem Stich auf die ihr zugewandte rechte Schulter des Visitatore. ya Morcatto weicht mit einem Trioplet (Tanzschritt) zurück, doch seine Schulter ist getroffen. Es tropft Blut aus der Wunde am linken Unterarm auf den Sand. Das Duell dauert nun schon fast 10 Minuten. Im Hof des Tempels sind inzwischen alle übrigen Anwesenden zu Zuschauern geworden. Auch aus dem Andachtsraum haben einige Zuschauer ihren Weg in den Hof gefunden.
Der Visitatore streckt den Rücken kurz durch und atmet dabei tief und hörbar durch. Die Ensignia beobachtet ihn dabei wie eine Katze, die auf eine falsche Bewegung ihrer wehrhaften Beute wartet. Als der Visitatore fast wieder in Stellung ist, greift sie erneut an. Mit einem Double und einem Vorwärtswiegen (Tanzschritte) wechselt sie ihr Rapier in die linke Hand, dabei dreht sie den Oberkörper und attackiert den Visitatore mit einer über-Kopf ausgeführten Bewegung. Der Blick des Visitatore richtet sich nach oben, während sein Waffenarm nach vorne schnellt. Er trifft seine Kontrahentin an der Hüfte mit einem Stich, erhält jedoch im Gegenzug einen peitschenden Schlag mit der Klinge an die Schläfe, dem er nicht ausweicht.
Die Ensignia weicht sofort mehrere Schritte zurück, während ya Morcatto wie vom Blitz getroffen zu Boden stürzt.
Die Rondra-Geweihte tritt umgehend zwischen die Kontrahenten. Im gleichen Moment geht die Ensignia auf die Knie und legt ihr Rapier auf den Sand.
ya Morcatto eilt zum Visitatore und begutachtet die Verletzung. Der Visitatore ist nicht bei Bewusstsein, scheint aber am Leben zu sein.
Signor ya Terdilion ist in wenigen Schritten bei seiner Schwester und bietet ihr eine Hand zum Aufstehen. Sie schüttelt jedoch den Kopf. Als sie aufschaut, begibt sich ya Matarazzo zu ihr und kniet neben sie im Sand nieder: „Lasst mich Euch versorgen!“
Sie schaut ihn verständnislos an: „Kümmert Euch um Euren Duellanten…“
ya Matarazzo schüttelt den Kopf: „Um ihn kann ich mich danach kümmern. Er hat mir den Schwur abgenommen, dass ich mich in jedem Fall erst um Euch kümmern soll!“
Sie schließt die Augen und lässt sich nach hinten sacken. Nun merkt man ihr an, dass auch sie das Duell mit mehr als einer Wunde verlassen hat. Der Adeptus legt seine Hände auf ihren Oberschenkel und spricht einen Balsam. In dieser Zeit bringen zwei Novizen des Tempels Schüsseln mit frischem Wasser und Bandagen.
Danach begutachtet ya Matarazzo alle ihre Verletzungen, wäscht sie aus und verbindet sie. Er spricht einen weiteren Balsam auf die Verletzung der Hüfte.
Nach guten 15 Minuten erhebt er sich und nickt dem Bruder der Ensignia zu: „Sie braucht Ruhe und sollte noch ein paar Momente hier sitzen bleiben, bis die Zauber ihre volle Wirkung entfaltet haben.“
Danach wendet sich ya Matarazzo dem Visitatore zu. Während der Behandlung kommt dieser zu sich und wird mit einer Handbewegung den Anatom zum Innehalten bewegen.
Als er sich aufrichtet, kommt Signor ya Terdilion zu ihm und reicht ihm die Hand zum aufstehen. Dies nimmt der Visitatore an. Er geht zwei wankende Schritte auf die Ensignia zu und verbeugt sich tief. Er bietet der Ensignia die Hand, welche sie nimmt. Die Geweihte tritt dazu und legt erneut ihre Hand auf die der Duellanten: „Vor der Herrin Rondra wurde heute ein Duell von zwei ebenbürtigen Kontrahenten ausgeübt. Egal welche Schmähung hinter der Forderung nach Satisfaktion steckt, der Ehre ist Genüge getan. Alle Kränkungen wurden im ehrlichen Duell beseitigt und vom Blute hinweg gewaschen.“
Damit nimmt sie ihre Hand zurück und spricht nach kurzer Pause inbrünstig: „Und was für ein Duell! Bei Rondra!“
Ich hatte gehofft, dass das Duell emotional mitreißend ist und die Jungs voll einsteigen. Normalerweise sind Duelle und Kämpfe reine Würfel-Schlachten. Es wird gewürfelt, Fachbegriffe über spezielle Arten von Attacken und Paraden fliegen von einem Spieler zum anderen. Die Dialoge hören sich dann in etwa so an:
1) "gezielter Stich um 4" Würfelwurf "geschafft"
2) "Parade" Würfelwurf "nicht bestanden"
1) mehrfach Würfelwurf "7 Schaden an Brust"
2) "Ich hab Eisern, da kommt nur 4 durch - weniger KO-halbe, damit keine Wunde - Ich setze eine Attacke mit Finte 6" Würfelwurf "bestanden"
1) Würfelwurf "Haha, geschafft. Attacke mit Ansage 5." Würfelwurf "nicht geschafft"
2) "Kampfreflexe, ich wandel um mit der Linkhand, Ansage 2" Würfelwurf "geschafft! Denk an deine Erschwernis durch deine Ansage"
1) Würfelwurf "Nicht bestanden"
und so weiter...
Das jetzt war ja ein Telling-Duell und ich hab den Spielern einiges an Railroading abverlangt (das bezeichnet große Szenen und Elemente, in denen die Spieler gar nicht eingreifen können sondern das ganze wie im Zug sitzend nur aus dem Fenster beobachten können. Es zieht an einem vorüber...). Die beiden fanden es aber gut und ich habe von beiden (beide aktuell auf Dienstreise unterwegs) vom Bahnhof bzw. Flughafen noch Nachrichten bekommen, dass das Duell das beste gewesen sei, was sie bislang mitbekommen haben.
Das freut mich! Ich hab da einige Abende dran formuliert, damit es flüssig lesbar ist, spannend ist und dennoch auch logisch. Ich hab hier im Raum gestanden und versucht die beiden Figuren mit ihren Waffen darzustellen, damit ich die Bewegungen gut beschreiben kann
Natürlich ist vor dem Gerichtsprozess so einiges passiert... Ermittlungsarbeit, die vermeintliche Leiche des Visitatore musste aus der Kühlkammer geholt werden und der Mann musste aus dem Schlaf geweckt werden. Dann gab es eine große Razzia bei dem Baronet, es gab eine Verhaftung mit einigen verletzten (der Baronet hat sich gewehrt...). Es gab Verhöre der CCC Mitarbeiter, denen die Manipulation von Akten nachgewiesen werden konnten. Die wurden beide erpresst und haben ihre Geschichten aufgetischt. Der eine ist dazu 10 Jahre in die Vergangenheit und da steckt auch noch eine größere Sache mit Schuld-Komplex und Selbst-Geißelung hinter... Jede Figur bekommt halt eine Geschichte und ich muss alle Figuren darstellen außer den beiden Helden. Ich find es ziemlich cool an einem Abend binnen kruzer Zeit sowohl den schmierigen Dämonenpaktierer darzustellen, als auch die integere Kronrichterin, kurz darauf ein Dienstmädchen das nicht ganz so klug ist oder auch eine trauernde Ermittlerin, die völlig unter Schock steht.
Dazu bekommt jede Figur bei mir eine kurze Charakteristik und ich nehme Haltungen und Posen am Spieltisch an:
- Die Richterin sitzt stock-gerade da, Schultern breit, Brust raus, Kinn nach oben.
- Das Hausmädchen lispelt ganz leicht und kichert immer wieder.
- Der Baonet hat die Nase ganz nach oben und ist extrem arrogant.
- Die trauernde Ermittlerin setzt sich auf eine Truhe und zieht die Beine an sich, schluckt immer wieder schwer.
- Der zurechtgewiesene Jurist haut aggressiv auf den Tisch.
...
Damit bekommt man das Ganze nicht nur schön erzählt sondern gut rüber gebracht.
Aber wem sage ich das: Jeder, der schonmal gespielt hat weiß, dass ein Spielleiter solche Sachen macht.
Hier ist die einzige Komplexität, dass es um die 140 solcher Figuren gibt, die den Spielern teils sehr bekannt sind und die in unterschiedlichen Situationen natürlich auch unterschiedlich agieren.
Edit: Damit ihr hier auch wieder mehr wisst als die Spieler...
Am Ende der Szene im Rondra-Tempel bzw. am Duellplatz: Sobald die Ensignia und ihr Bruder den Platz verlassen wird ein Botenmädchen angerannt kommen und den Helden einen Brief aushändigen. Darin ist eine Visitenkarte des Colonells der CCC (quasi der "Polizeipräsident". Ihm ist nur noch die "städtische Ministerin für innere Angelegnheiten" vorgesetzt, die Comtessa Connetable - die wird dann auch noch ins Spiel kommen) und auf der Rückseite steht
p.i.u.!!! - das steht für Pro Invitare Urgentis und ist einer Herbeizitierung gleichzusetzen.
Denn... in der Nacht wurde der Verurteilte aus dem Gefägnis befreit. Dazu wurde ein Teil der Gefängnismauer weg-gesprengt. Es gab Tote und viele Verletzte (die Helden haben beide die benötigte Probe nicht bestanden, ob sie in ihren Unterkünften den Knall oder das anschließende Hundegebell hören...). Direkt zu Beginn von Akt 3 werden sie von der CCC verpflichtet, bei der Aufklärung zu helfen. Sie werden dazu ein Büro bei der CCC bekommen...
Mit jedem Akt wird es komplexer und die Fallakten aus Akt 1 können weiterhin eingesehen werden und haben auch jetzt noch Hinweise, die erst mit dem neuen Hintergrundwissen verstanden oder ermittelt werden können! Die Fallakten haben also quasi drei Schichten und ich musste sie so aufbauen, dass in Akt 1 die Lösung der Helden logisch und schlüssig klang...