Nähkromanten - Die alternative Näh- und DIY-Community

Liebe Natron&Soda-Leser,

ich bräuchte mal euren Rat

Ich stehe momentan vor der großen Entscheidung eines Neukaufes einer Nähmaschine. Puh. Auswahl ohne Ende.
Gestern war ich dann im Fachhandel um die Ecke und siehe da, eine Pfaff ambition 1.0 (oder 1.5) hat es mir angetan.
Da es für mich eine riesige Investition ist- mein erstes Ausbildungsgehalt+ ein bisschen Gespartes - möchte ich gerne eure Meinung hören.
Für mich steht im Vordergrund, dass ich eine zuverlässige Maschine mit schöner, großer Auswahl an Stichen möchte. Dazu auch die Overlockstiche- damit ich keine zusätzliche Overlock kaufen muss. Ich nähe doch so gerne mit Jersey& Stretchstoffen
Bis jetzt drehe ich meine Runden auf einer alten Medion von Aldi, unkaputtbar wie ich meine. Aber ich fluche mittlerweile durchgehend
Und die Schrift, ohh haben will
Seht ihr einen großen Unterschied zwischen der 1.0 und der 1.5? Oder lohnt es sich, die 100 Kronen mehr in die Hand zu nehmen?

Da ich kaum Berater in der Familie& Freundeskreis habe, hoffe ich dass ihr mir weiterhelfen könnt
Ganz liebe Grüße,

Mona

Der einzige Unterschied liegt in der Farbe und dass die 1.5 nen Touchscreen hat, den man aber eigentlich garnicht braucht. Naja und nen paar einzelne Stiche.
Hier die Vergleichstabelle: http://www.pfaff.com/de/media/ambition_ ... art_EN.pdf" target="_blank
Weißt du wo du die Anleitung her bekommst? Da steht dann auch genau drinn welche Stiche der 1.0 gegenüber der 1.5 fehlen.

Ich hab die 1.0er und bin damit total zufrieden. Also zumindest für mich hätte sich der Aufpreis zur 1.5 ganz klar nicht gelohnt.

Puh, ich betrachte das jetzt eher von der Fertigungstechnischen Seite.

1. eine normale Nähmaschine kommt von den Overlockstichen niemals an eine Overlock ran
2. Meiner Erfahrung nach sind die meisten Zierstiche etwas, das man sowieso kaum nutzt

Das sind jetzt nur meine zwei Einwürfe.
Es kommt drauf an, was du mit den Maschinen wirklich machen willst. Willst du suabere und vernünftige Nähte an den Stretchstücken, dann kauf dir eine separate Overlock. Wenn man die einmal benutzt hat, dann möchte man sie nicht mehr missen.

Ich werfe das nur ein, weil ich vorher auch mal eine Maschine mit extrem viel SchnickSchnack hatte, die mich knapp 1000 € gekostet hat, ich die Stiche fast nie genutzt habe und mich das dann irgendwann echt geärgert hat. Mir ist vor allem bei Maschinen wichtig, dass sie lange funktionieren und nicht sonderlich anfällig sind.
Da Pfaff nicht mehr in Deutschland produziert und alles nur noch Kunststoff ist, wäre das nichts für mich.

Ich hatte mal die Pfaff Quilt Style. Nähtechnisch war ich damit echt zufrieden. Damals war ich aber noch Hobbynäher
Hast du die Maschine mal Probe genäht? Das solltest du sonst auf jeden Fall mal machen.

Danke overdose, stimmt auch wieder. Ich hatte mir die Vergleichstabelle vorher schon angeschaut- 100 Euro mehr für ein paar extra Stiche, na ja ;')

MissKitten, läuft dann der Transport des Stoffes nicht so gut, oder wie muss ich mir den Unterschied zwischen der Overlock und den reinen Overlockstichen bei der Nähmaschine vorstellen? Hatte vorheriges Weihnachten mal eine Overlock zum Ausprobieren, war damit aber wirklich überfordert& die wanderte wieder zurück :'/
Ich nähe so 3-4 Oberteile aus Jersey im Jahr, lohnt es sich da? Und was wäre dann eine gute, zuverlässige "Haupt"-maschine?

Ich habe hier vorher schon gelesen, dass Brother, Singer und Pfaff etc. mitllerweile zusammengehören- deswegen seh ich die Unterschiede schon kaum noch, so als Laie...

Hallo,

Ich bin normaler Weise ein Mensch der seine Sachen mit der Hand näht.
Die einzige Nähmaschine welche ich besitze ist eine alte Pfaff mit Fußbetrieb und Kniehebel - Mechanik. Für letzteres ist der Tisch nicht ausgelegt.

Ich habe heute bei IKEA eine Nähmaschine für rund 80 Euro gesehen. Einfach, schlicht, aber tauglich?
Das Stichbild sieht gut aus. Mich interessieren konkrete Testberichte.

Wie gut ist sie wirklich?

lg,

der Feuerdrache

@Black Mona
Es gibt auch Overlocks, die z.B. sehr saubere Stichbilder haben.
Einfgach gesagt näht eine Overlock eigentlich immer mit 3 oder 4 Fäden. Eine Nähmaschjine schafft maximal zwei. Das bedeutet, dass die Nähmaschine einen Overlockstich nur imitiert, es aber ganz genau gesehen gar keiner ist. Für mich sind Overlockstiche an Haushaltsnähmaschinen abgeänderte Zickzackstiche.
Bei 3 Fäden, oder sogar 4 löst sich die Naht auch nicht unbedingt auf, wenn einer der Fäden irgendwo am Stück mal reisst. Bei zweien kann das schon eher passieren.

Eine gute Overlock findest du zwischen 190 - 250€ schon. Aber natürlich ist es nicht Zwang so etwas zu besitzen. Ich bin da recht verwöhnt. Deswegen hab ich eine Overlock und eine Nähmaschine aus Vollguß

Der Transport bei Overlocks ist einstellbar. Du kannst auf 1:1 stellen, das ist dann wie bei einer Nähmaschine. Dann hast du die Möglichkeit den Stoff mit Differentialtransport transportieren zu lassen. Das kannst du z.B. bei Stretchstoffen oder sehr dünne Stoffen machen lassen. Die Maschine kann den Stoff also quasi raffen oder auch strecken. Eine Haushaltsmaschine kann das nicht.

Bei der Hauptmaschine:
Fangen wir doch mal mit den ersten Fragen an die ich mir stellen würde, würde ich heute eine neue Maschine brauchen:
1. Was möchte ich damit nähen?
2. welche Funktionen muss sie unbedingt haben?
3. Welche Nähmaschinen-Marken habe ich schon ausprobiert oder: Gibt es die Möglichkeit die Maschine, die ich kaufen möchte in einem Laden vor Ort auszuprobieren?

3 finde ich ganz wichtig. Ich komme mit Pfaff und Dürkopp super klar, aber mit Brother hab ichj meine Probleme. ich weiß nicht warum, aber ich werd damit einfach nicht warm.

Die Maschine die du dir ausgeguckt hast, scheint mir nicht schlecht zu sein. Ich wollte nur die Frage einwerfen ob du das alles so brauchst, oder nicht, um solche Frustrationen wie bei mir zu verhindern.

@Feuerdrache
ist das die SY-MAschine?

Die sieht irgendwie aus wie eine zu groß geratene Kindermaschine.
Ich hab die mir im Ikea mal angeschaut, halte aber nicht viel davon. Die meisten Teile sind aus Kunststoff, da wäre mir die Gefahr des Abbrechens zu hoch.
Genäht habe ich damit nicht, kann also auch sein, das ich mich täusche. Aber da die Herkunft bzw. der Hersteller des Gerätes völlig unbekannt sind, würde ich wahrscheinlich zu einer Marke tendieren.

Im niedrigen Preissegment fällt mir die Singer Symphonie 2 ein (weil ich die auch habe, damit aber nur Knopflöcher mache und RVs einnähe). Ich glaub die gibts auch für 79€. Ansonsten gibt es aber auch günstige Maschine von Janome, und ich glaube auch von Brother.

Kleine Ergänzung zu den Overlocks: Overlocks schneiden den Stoff gleich mit. Das ist für zuschneidfaule prima, weil man dann einfach sehr grob ausschneiden kann, andersherum wirds aber knifflig, wenn man mal nicht an einer Stoffkante sondern mitten im Stoff nähen will. Man müsste dann das Messer wegklappen und den Stoff falten, so dass man wieder an der Kante näht weil rechts der Greifer für den Unterfaden um den Stoff herumlangt.
Meine Laienmeinung sagt da also eher: Als Ergänzung ne geile Sache, als einzige Maschine eher nicht so.

PS: Bezüglich der Angst um Wabbelplasik seh ich das in der gehobenen Preisklasse eher nicht so dramatisch. Die Ambition ist zwar außen mit Plastik verkleidet, aber innen natürlich aus grundsolidem Metall. Auch scheint es sich für mein Gefühl um das zähe, dauerhaft haltbare Plastik zu handeln und nicht um die spöde Billigvariante, gibt da ja durchaus Unterschiede

Ich habe eine "normale" Nähmaschine und eine Overlock.

Ich kann nur bestätigen:
Als Ergänzung ist eine Overlock, auch eine im niedrigen Preissegment, eine schöne Sache.
Ich könnte mir aber nie vorstellen ohne meine normale Nähmaschine zu nähen.


Ich habe auch eine Frage:

Hat jemand eine Industrie-Maschine? Genauer gesagt eine Doppelsteppstichmaschine?
Ich habe bis jetzt nur auf Pfaff genäht und wäre dankbar um Vergleiche zwischen verschiedenen Marken und auch zwischen elektrisch und rein mechanisch.

@Lenmera
ich habe eine Industriemaschine von Pfaff, und das ist eine Doppelsteppstich (sind ja eigentlich sowieso die meisten).
In der Uni nähe ich sonst aber noch auf einer Dürkopp, und mit Jukis habe ich auch meine Erfahrungen gemacht. Eine Berninea konnte ich im Praktikum auch ausprobieren.

Mein Fazit: Bei den Typen tut sich allgemein nicht sehr viel. Das liegt auch daran dass die Funktionsweise von den Marken nicht groß anders ist. Ich muss aber gestehen dass mir die Pfaff und die Bernina bislang am ehesten zusagten. Bei den Pfaffs ist auch zu den älteren Modellen nur wenig Unterschied festzustellen. EIne Industriemaschine käme ohne Elektroantrieb für mich nicht in Frage. Es gibt da ja auch mittlerweile genug ohne Starkstrom.


@Overlockinteressenten
Eine Overlock kann niemals eine normale Maschine ersetzen. Man braucht eigentlich immer zwei Maschinen, weil auch die Nähte der Overlock Versäuberungs- opder Ziernähte sind. Es gibt Industriemaschinen, die sowohl einen Geradstich, als auch eine Safety-Funktion (eben den Overlockstich) haben.

Ich nähe grundsätzlich ohne das Messer, weil ich den Stoff immer so abschneide dass ich genau an der Kante entlangnähen kann und die Nähte dann ein wenig sauberer werden (keine hochstehenden Faserenden)

MissKitten hat geschrieben:
Ich nähe grundsätzlich ohne das Messer, weil ich den Stoff immer so abschneide dass ich genau an der Kante entlangnähen kann und die Nähte dann ein wenig sauberer werden (keine hochstehenden Faserenden)

Hochstehende Faserenden sind wirklich nervig. Ich mache das auch so. Habe es schon immer so gemacht.
Ich weiß gar nicht, ob ich das anders kann.

Hallo Mädels,

ich verstehe irgendwie nicht so ganz was ihr da meint....
Wie ohne das Messer????
Könnt ihr mir das erklären?

Danke

Das Messer bei einer Overlock kann man auch abschalten bzw. wegklappen, so dass nicht weggeschnitten wird beim abketteln.

ladyshark hat vollkommen recht.

Je nach Stoff kann man auch den Grund recht einfach erklären.
Das Messer macht auf- und Ab-Bewegungen. Es schneidet ab, wenn es nach unten fährt, und schiebt leider die Faserenden nach oben, wenn es nach oben zurückfährt. Über die hochstehenden Faserenden näht dann der Overlockstich drüber, trotzdem kommt es vor, dass ein paar enden zwischen den Fäden des Overlockstiches hochguckt.

Mir gefällt das nicht, und da ich immer mit 1cm Nahtzugabe nähe, versäuber ich dann mit einem 7mm Stich oder einem 5mm breiten Stich an der Overlock etwa 3 mm (oder 5mm) von der Geradstich-Naht entfernt. Bei den Industriemaschinen ist der Unterschied nicht ganz so prägnant wie bei den haushalts-Overlocks, aber auch da kommt es vor.

Und allgemein kann man bei jeder Maschine das Messer wegklappen. Meist geht das mit einer Schalter-Funktion. Man drückt das Messer mit einem Knopf heraus und kann es dann nach unten in eine sichere Position schieben. Nähere Infos dazu gibt es in jeder Bedienungsanleitung.

Huhu liebe NuSchen,

ich hab hier vor ner Weile über meine Brother gejammert und überlegt mir was neues zuzulegen. Inzwischen hatte die Maschine ihren Geist ganz aufgegeben... 2 Monate ohne Nähen. Fürchterbar.
Da ich Stoffresteverwertung für nen Trödelmarkt machen wollte hab ich nun bei Kleinanzeigen für 35 Euro ne richtig alte Veritas erstanden - eher so als Notlösung gedacht.

Aber OMG das Teil ist der Hammer, näht ein supersauberes Stichbild, muckt nicht rum und ich hab das Gefühl mit dem Teil sogar Trabbis tackern zu können...kurzum: ich bin begeistert. Vor allem kann ich sie aufschrauben und selbst sauber machen, Schräubchen nachziehen, Feinjustierungen vornehmen...gottseidank liegt noch die Bedienungsanleitung bei...

Jetzt aber meine Frage: was muss ich bei so alten Nähmaschinen beachten? Regelmässig Flusen rausfischen und ölen ist ja klar...aber gibts irgendwelche No-Gos bei solchen älteren Maschinen?

Viele liebe Grüße!!

Azala.

@Azala

eigentlich ist es sogar eher so das alte Maschinen weniger anfällig sind. Ölen nur dann, wenns notwendigist, Fusseln regelmäßig entfernen, und wenn möglich nicht mit Druckluft, sondern eher einmal Staubsauger dran halten, raussaugen, fertig.

Ansonsten würde ich, wenn die Maschien wirklich so alt ist, alle zwei Jahre einmal die MAschine bei einem Wartungsdienst durchchecken lassen, dann gehst du auf Nummer sicher.