Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Zur Dokumentation von laufenden Projekten. Zeigt her in Wort und Bild, was ihr gerade näht oder bastelt.

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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Ravna » 25. Mär 2023, 14:14

Luthya hat geschrieben: -Für den Oberstoff muss vor dem Nähen der Seidencrepe und der Satin noch zu einer Schicht zusammen kommen. Dafür muss ich das Krepp abnehmen und die zwei Stoffe heften. (mach ich das auch mit dem weißen Seidengarn? Ich hab ewig nicht mehr geheftet und mal gelernt, dass man ein andersfarbiges Garn nimmt, um leichter zu sehen, was rausgezogen werden muss. Ich hab aber nur Poly garn da. Falls das ungeeignet ist, müsste noch ein neues Garn kaufen und hab ich keine Lust zu. -Also weiße Seide oder bundes Polygarn :D ).
Ich hab sonst noch so einen Rest off-white/beiges Seidengarn, das schon im Nähkästchen lag, als ich das mal geschenkt bekommen hab. Also höchstwahrscheinlich mindestens noch aus der Zeit, wo Deutschland zweigeteilt war :lol:. Den kannst du dir sonst gerne mitnehmen, wenn du die Matte abholst.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Zetesa » 26. Mär 2023, 10:45

Gute Besserung. :knuddel:
Der Plan mit dem Ärztekrepp klingt sehr fummelig, das kann ich mir noch nicht so wirklich vorstellen.
Meine zwei Bedenken wären, dass der sich auch verzieht und dann Klebereste auf dem Stoff zurückbleiben könnten.

Ansonsten liest sich dein Schlachtplan sehr gut. Das wird :)
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Luthya » 26. Mär 2023, 11:54

Ravna hat geschrieben:
Luthya hat geschrieben: -Für den Oberstoff muss vor dem Nähen der Seidencrepe und der Satin noch zu einer Schicht zusammen kommen. Dafür muss ich das Krepp abnehmen und die zwei Stoffe heften. (mach ich das auch mit dem weißen Seidengarn? Ich hab ewig nicht mehr geheftet und mal gelernt, dass man ein andersfarbiges Garn nimmt, um leichter zu sehen, was rausgezogen werden muss. Ich hab aber nur Poly garn da. Falls das ungeeignet ist, müsste noch ein neues Garn kaufen und hab ich keine Lust zu. -Also weiße Seide oder bundes Polygarn :D ).
Ich hab sonst noch so einen Rest off-white/beiges Seidengarn, das schon im Nähkästchen lag, als ich das mal geschenkt bekommen hab. Also höchstwahrscheinlich mindestens noch aus der Zeit, wo Deutschland zweigeteilt war :lol:. Den kannst du dir sonst gerne mitnehmen, wenn du die Matte abholst.
Vielen Dank, sehr gerne!
Zetesa hat geschrieben:
26. Mär 2023, 10:45
Gute Besserung. :knuddel:
Der Plan mit dem Ärztekrepp klingt sehr fummelig, das kann ich mir noch nicht so wirklich vorstellen.
Meine zwei Bedenken wären, dass der sich auch verzieht und dann Klebereste auf dem Stoff zurückbleiben könnten.

Ansonsten liest sich dein Schlachtplan sehr gut. Das wird :)
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du das meinst. Der Krepp ist -wenn er die Qualität hat, die ich möchte- nicht soo unähnlich wie Seidenpapier. Das verzieht eigentlich nicht :gruebel: Ich muss 2 Bahnen zusammenkleben, damit er breit genug ist, und das werde ich mit Tesafilm machen, das sollte eigentlich nicht so viel Arbeit und Gefummel sein.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Zetesa » 26. Mär 2023, 22:53

Ah, das klingt dann ja gut machbar. :)
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Luthya » 28. Mär 2023, 20:59

Ich bin wieder gesund. Aber das leben will mich gerade viel Geduld lehren. Normalerweise liefert meine online Stammapotheke super schnell. Aber momentan haben sie Personalmangel, und es zieht sich. Freitag geht es hoffentlich weiter mit dem Schnittplan.Dafür sind meine Haken sind heute angekommen und ich konnte die letzten Nähte am BH machen. Er ist fertig, sitzt gut, hält gut und verschwindet komplett unter dem Kleid und dem Band.
So sah er vorher aus und das hab ich draus gemacht:
Bild
Ein kleiner Schritt aber das Projekt "BH" abgeschlossen zu wissen, tut gut.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Luthya » 1. Apr 2023, 06:31

Ich hab kurz versucht, "das Monster" aka die 7 meter Stoff bzw deren Schneideplan in meiner Wohnung zu bändigen. Keine Chance. Das hier ist eine Bahn a 4(-5) Meter. Mehr Platz ist nicht.
Bild

Ich brauche 2.5 bahnen a 7 Meter plus Platz zum arbeiten. Nach etwas abwägen und hin und her bin ich doch zu meinen Eltern.
Vieel besser. Ein hoch auf das riesige, minimalistische Wohnzimmer meiner Eltern! (Ohne das wäre das definitiv sehr fummelig geworden!)
Ich hab erst die untere sandwich Schicht genau ausgemessen und zusammengeklebt.
Dann den Stoff drauf gelegt zum abgleichen und aufgezeichnet, wo er endet und wo ich schon was ausgeschnitten habe. Dabei hab ich auch ein Gefühl bekommen wie einfach der Stoff auf das Papier zu bekommen ist und wie sich beide zusammen verhalten. I like it. Geht leicht, fühlt sich solide an. Stoff lässt sich leicht hinlegen und rutscht anschließend nicht mehr rum.

Bild

Stoff wieder weg und die obere Sandwichschicht von der oberen kopiert. Das ging vieel schneller als die erste.
Dann musste ich ein paar Einzeichnungen und Ergänzungen am Schnittmuster machen, die ich vergessen hatte (Mittelteil doppeln, Markierungspunkte einzeichnen, Schnittteile nochmal "ablaufen" um sicher zu gehen, dass die Länge wirklich stimmt etc).

Als nächstes hab ich mir ein System überlegt um den Überblick zu behalten welches Teil ich wie oft brauche und bereits aufgelegt habe. (F=Futter, R= Rock, O=Oberstoff, B=Bust - jeweils rechts und links, außer das vord. Mittelteil)
Bild

Nach ein paar Knoten und mehrmals nachpuzzeln hab ich Schnittmuster-Eckpunkte mit Bleistift auf das Papier gezeichnet. Mein Kopf war der Meinung, es sei wichtig, dass beim Futter rechts und links vertauscht werden, da das Futter ja anders herum liegt(also mit der rechten Seite nach innen). Dass das fürs nähen erstmal völlig egal ist, ist mir erst mitten drin wieder aufgefallen.

Ich hatte eeeeecht Angst, dass der Stoff knapp bemessen ist und habe wirklich sehr wenig Platz gelassen zwischen den Schnitteilen :lol:
Bild
Da ist noch keine Nahtzugabe bei :mrgreen:

Ich hatte die Stoffmenge mit den Schnittmustervorlagen verglichen und vor dem Stoffkauf zuhause ausgemessen, wieviel ich brauche, aber mit viel hin- und her schieben -da mein Platz begrenzt ist- war ich unsicher, wie akkurat das ist.
Ich war zu dem Zeitpunkt davon ausgegangen, keine Taillennaht zu haben und habe entsprechend Oberteil und Rockteil zusammen aufgelegt. Die Variante mit Taillennaht hat einen viel, viel geringeren Platzverbrauch, weil die einzelnen Schnitteile viel enger bei einander liegen können.
Ich habe 7m Stoff, 6,80 dachte ich brauche ich, wenn ich seeehr quetsche vielleicht auch nur 6,40.
Ich hatte am Ende von den 7 m knapp 2 m über. -also 1,5 m mehr als ich geplant hatte. :shock:
Auf dem Bild zu sehen: das Lineal zeigt, mit wieviel Extrastoff ich gerechnet habe. Die Schnittteile sind die letzten, die drauf müssen. Der freie Stoff ist über.
Bild
Puh.... Dann hätte ich nicht so quetschen müssen. Aber falls was schief geht, habe ich jetzt Ersatz.

Dann bin ich wieder zum Anfang gegangen, um die Schnittmuster komplett aufzuzeichnen und Nahtzugabe einzufügen. Der Übersicht halber bekommt das Futter eine andere Farbe als der Oberstoff. Und weil ich Lust auf Dornröschen habe, wird das Futter Blau, der Oberstoff Rosa angezeichnet. Aber nach dem Futterrock war erstmal schluss für den Tag.
Bild

Ich habe grob geschätzt, dass ich bei meinen Eltern zwei tage brauche. Wenn ich fix bin, vllt nur 1,5. Scheint gut hinzukommen. Je nachdem, wieviel Pause man mitrechnet waren das bis jetzt ca. 5-6h arbeit.

Es muss noch der Rest eingezeichnet werden, der Stoff eingespannt werden und die Schnittteile ausgeschnitten werden. Ich schätze, das aufwändigste wird sein, den Stoff festzupinnen.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Ravna » 1. Apr 2023, 11:41

Das mit dem Plan und der Planung sieht sehr sinnvoll aus, wenn auch sehr aufwendig. Ich hoffe du bekommst alles fehlerfrei zugeschnitten, auch wenn du jetzt Puffer hast.
Ich wurde durch deine Bilder gerade daran erinnert, dass ich mal ein Sonnensegel genäht habe, dafür auf den ganzen fast leeren Dachboden eines Mietshauses in Beschlag genommen hatte und nochmal jemanden brauchte, der half die Stoffmassen zu halten und vorwärtszutragen beim nähen. :lol:
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Luthya » 10. Apr 2023, 01:08

Am nächsten Tag bin ich direkt wieder hin und habe den Satinstoff fertig gemacht.
Es muss noch der Rest eingezeichnet werden, der Stoff eingespannt werden und die Schnittteile ausgeschnitten werden. Ich schätze, das aufwändigste wird sein, den Stoff festzupinnen.
Der Satin ist fertig ausgeschnitten. Pinnen ging erstaunlich schnell. Am langwierigsten war alles genau hinzulegen und das Anzeichnen - auf dem Papier ließ sich nicht sooo gut zeichnen, das hat etwas gedauert.

Bild

Ich habe dann angefangen den Crepe bei mir zuhause vorzubereiten, da es nicht ganz so viel Stoff ist. Aber der Platz ist bei mir doch zu klein und am Ende war es zu viel hin- und her Geschiebe. Das mache ich also auch noch bei meinen Eltern.

Erstmal sind wir über Ostern nach Berlin zu meinen Geschwistern gefahren und haben unsere Partnertattoos stechen lassen (hatten wir anstatt Ringen beschlossen).
Bild
Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis.

Vorhin hab ich alles zusammen gesucht, um morgen den Crepe bei meinen Eltern zu schneiden, und dabei Fehler beim Satinzuschnitt gefunden: eine Rockbahn habe ich falsch benannt und doppelt anstatt spiegelverkehrt ausgeschnitten (2x Rockteil 3 re, statt Rockteil 3 re+li) Ich habe also zwei rechte Bahnen, anstatt eine Rechte und eine Linke. (Beim Futter habe ich es richtig gemacht, wobei Futter und Oberseite/Zwischenschicht ja austauschbar sind.) Mist. Aber korrigierbar:

1. Ich kann bei dem Stoff keinen Unterschied zwischen der rechten und linken Seite erkennen und überlege, ob ich das eine Teil einfach umdrehe. Ich kann noch entscheiden, ob ich das dann für das Futter oder die Zwischenschicht nutzte.

Weder ich noch mein Partner konnten optisch oder haptisch einen Unterschied der beiden Stoffseiten erkennen. (Ich nenne den Stoff hier zwar "Satin" weil er leicht glänzt und ich nicht weiß, wie er richtig heißt. Aber er ist kein Satin und er hat keine matte und keine glänzende Seite).

Etwas Angst habe ich trotzdem, dass es doch einen Unterschied gibt, der sich später erst bemerkbar macht. Sehen wird man den direkt Stoff nicht- optisch sollte also eigentlich keinen Unterschied machen -erst recht nicht, wenn ich das Teil im Futter verarbeite. Aber viellicht hat eine Seite ja doch etwas mehr Rauhigkeit, sodass die Schichten etwas anders auf einander gleiten? :gruebel:


2. Ich habe genug extra Stoff, dass ich die Bahn nochmal richtig ausschneiden könnte, dann wäre ich auf der sicheren Seite.
Auf der anderen Seite halte ich es eigentlich für unwahrscheinlich, dass es einen Unterschied macht und habe jetzt noch genug Stoff über, dass ich ihn für ein weiteres Projekt nutzten könnte und fänd' es schade, ihn "unnötig" zu verballern....

Ich habe noch nicht entschieden, wie ich damit verfahren will...

Zum Glück habe ich es bemerkt, bevor ich den Crepe ausschneide.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Luthya » 11. Apr 2023, 11:19

Der Crêpe ist weitestgehend ausgeschnitten.
Die Papierunterlage war etwas fummelig, weil sie schon mitgenommen und huckelig war. -Ich hatte dafür den Überschuss vom Satin genutzt und der wurde bereits ein paar mal gefaltet und drüber gelaufen.
Bild
Für die obere Papierschicht habe ich mir das Zurechtkleben und Anzeichen gespart und statt dessen die bereits ausgeschnittenen Papierteile der Zwischenschicht genutzt.

Die Schulterteile und den Wasserfall haben noch keine Papierteile, die muss ich noch machen und ausschneiden.

Bei Tageslicht kann man beim Satin doch einen minimalen Unterschied zwischen rechter und linker Seite sehen. Ich werde das Teil also doch nochmal richtig ausschneiden, sonst ärgere ich mich später womöglich.


Thema Garn:
Bald kann es ans nähen gehen und mein Seidengarn macht mir etwas bedenken. Vor allem nach dem ich das hier über Seidengarn gesehen habe. Es geht in dem Video zwar um Handnähte, aber meine Bedenken kamen schon vorher auf und wurden damit eher verstärkt.
Mein Garn ist von Mettler und es fühlt sich fusselig an und verfängt sich leicht in der Unterfadenspule. Gefühlt lässt es sich außerdem leichter reißen, als z.B. Polygarn in ähnlicher stärke. Welche dicke oder Stärke es hat, wird leider nicht beschrieben.
Gerade am Po bekommt mein Kleid ja durchaus Spannung (z.B. beim Sitzen) und ich bin nicht sicher, ob ich dem Garn vertraue, stark genug zu sein... Oder übertreibe ich?
Ich habe mit Seidengarn bisher keine Erfahung. Aber durchaus mit billigem Garn und deren Nähten, die nach kurzer Zeit aufplatzen und nachgearbeitet werden müssen....
Ich habe das erwähnte Kinkame-Garn nur auf der im Video verlinkten Seite gefunden, und aus den USA zu bestellen bleibt mir keine Zeit. Aber sie redet in dem Video auch für Handnähte und lobt vor allem, das dicke 30er Garn, das eh zu dick für Maschinennähte wäre. Über das 50er redet sie im vergleich nicht so viel.

Ich überlege zum Vergleich noch eine Spule Gütermamnn zu kaufen -das ist die Alternative, die ich vor Ort bekommen kann. Habt ihr noch Empfehlungen für gutes Seidengarn? Oder Erfahrungen damit, wie stabil das hält?

Ohne das Färbethema würde ich vermutlich zu Polygarn greifen, weil ich es kenne und weiß, wie es sich verhält. Ich überlege momentan, ob ich das Futter mit Poly und den Oberstoff mit Seidengarn nähe. Falls Nähte beim Färben sichtbar sein werden, werden sie im Oberstoff mitgefärbt und das Futter hat trotzdem verlässliche Nähte.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Zetesa » 12. Apr 2023, 22:25

Ich hab vor Jahren mein großes Seidenkleid mit Seidengarn von Gütermann genäht und da nachdem erstmal die Fadenspannung richtig eingestellt war, keinerlei Probleme mit gehabt. Das Unterkleid ist geschnürt, das ist also durchaus Zug auf den Nähten und ich musste noch nichts nachnähen.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Luthya » 13. Apr 2023, 13:51

-
Zuletzt geändert von Luthya am 13. Apr 2023, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Luthya » 13. Apr 2023, 13:52

Danke für den Erfahrungsbericht. Nach etwas einlesen, mehr Reißtests, Probenähen und fadenspannungsanpassung bin ich auch wieder zuversichtlich. Ich werde also doch durchgehend das Seidengarn nutzten.


Weiter ausgeschnitten habe ich nicht, aber jede Menge Proben gemacht.
-Mikrotexnaxel gefällt mir gut, die bleibt.

-Ich hab erst einen leichten Zickzack ausprobiert. Der Crepe ist bielastisch, der satin nur querelastisch, ist also nicht nötig, hatte ich aber als Tipp irgendwo gelesen und es hätte dem Garn evtl. etwas spiel gegeben, um Reißen vorzubeugen. Es gfällt mir aber nicht. Die Naht lässt sich schlecht auseinander bügeln und liegt nicht so flach und wirkliche Vorteile konnte ich nicht bemerken.

Dann habe ich mit der Bugeleinlage gespielt und mag sie sehr. Ich werde sie vermutlich sowohl in der zwischenschicht als auch im Futter nutzten.
Oben link: steppstich, keine Einlage, kein Futter
Unten links: Zickzack Stich 1x als naht und 1x als Saum (den Unterschied zum steppstich erkennt man hier nicht so schön, wie live)
Oben rechts: Oberstoff +zwischenschicht mit Einlage und Futter links mit, rechts ohne einlage.
Unten: Satin mit einlage falsch aufgebügelt , sodass der Stoff keinen streicht mehr hat :lol:



Bild


Video der Einlagestärken


Jetzt, wo das meiste zugeschnitten ist, bin wieder viel entspannter. Schnittplan erstellen mit akkuratem Fadenlauf und Nahtzugabe , ist mein least-favorite Teil am Nähen. Das Testen und Nähen macht wieder richtig Spaß.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Bluemoon » 13. Apr 2023, 14:17

Echt krass, wie viel du für das Projekt xperimentierst. Es macht den Eindruck, dein Nählevel wächst und wächst und wächst.. :)
Wenn das mal keine langfristig investierte Zeit ist.. :up:
Umwege erweitern die Ortskenntnis.

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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Luthya » 15. Apr 2023, 19:56

Bluemoon hat geschrieben:
13. Apr 2023, 14:17
Echt krass, wie viel du für das Projekt xperimentierst. Es macht den Eindruck, dein Nählevel wächst und wächst und wächst.. :)
Wenn das mal keine langfristig investierte Zeit ist.. :up:
Auf jeden Fall! -Vliseline macht ich, wenn möglich immer vorher eine Probe, bin aber jedes mal wieder erstaunt, was die für einen Unterschied machen kann.


Es geht mit großen Schritten voran! Das Unterkleid ist -bis auf die Schulterteile- fertig genäht, und sieht schon richtig gut aus!

So sieht mein Arbeitsplatz gerade aus. In der Mitte ist das fast fertige Unterkleid und daneben die zusammengesteckten Zwischen+Oberschichten
Bild
Das Unterkleid ist auf dem Bild gerade sehr knautschig, weil ich es vorhin zwischendurch schnell wegräumen musste :lol: -Der Stoff knittert extrem leicht, lässt sich aber auch genauso leicht wieder glatt bügeln/aushängen.

Bild
Der Krepp macht das nähen super einfach, und die Nähte kommen so schön aufeinander.
Es ist aber verdammt viel Fleißarbeit. Das nähen geht sehr schnell, und ist mit dem Krepp unglaublich einfach und angenehm, aber es hat anfangs etwas gedauert, bis ich raus hatte, wie ich den Krepp anschließend abreißen muss, dass möglichst wenig fetzten in der Naht hängen bleiben. Bis ist alle Fetzten aus den ersten Nähten rausgezogen hatte, ist echt Zeit vergangen. Jetzt hab ich den dreh raus und bleiben zum Glück kaum noch welche hängen.
Für die Quernaht musste ich leider neue Kreppstreifen nutzten, da ich den Krepp vorher der Quernaht abmachen musste, um die Längsnähte flachzubügeln. Das hatte ich vorher nicht bedacht. Es ist zum Glück erstmal nur eine Naht. +Später noch Saum+ Ausschnittkanten. :lol:

Den Oberstoff werde ich doch nicht heften. Die unterschiedlichen Stoffe+Stecknadeln+Krepp halten so gut genug zusammen, dass es nicht nötig zu sein scheint.
Die Zwischenschicht und Oberstoff sind jetzt mit Stecknadeln zusammengefügt -was einfach war, aber Zeit gefressen hat ...und dann habe ich fest gestellt dass ich sie falsch zusammen gesteckt habe. Uff. Streng genommen hätte ich den Oberstoff schon beim Schneiden anders herum hinlegen müssen. Ist nicht schlimm, aber nervig, weil das Stecken langwierig ist.

Ich werde sie nicht in einem Rutsch neu stecken, sondern Naht für Naht, da ich dann eh immer noch eine Papierschicht wegnehmen muss und die Schnitteile zusammenstecke. Ich hoffe, das spart mir etwas Zeit.

Momentan komme ich jedenfalls dazu die ein oder andere Serie beim Nähen nachzuholen :D

Dann habe ich noch geguckt, welchen Stoff ich als Futter für das Schulterteil nutzte möchte.
Auf dem Bild : ganz unten das Abgefütterte Probeteil, darüber eine Schicht vom Crepe mit unterschiedlichen Stoffen drunter vrnl: Crepe, Nichts (was leider für das Kleid nicht geht), Satin, dicker Powermesh.
Bild
Da mir die Stoffe unter dem Crepe alle noch zu Blickdicht sind, habe ich noch einen möglichst dünnen Stretch-Mesh bestellt.


Edit: und gerade fällt mir ein/auf, dass ich das Oberteil vom Futter mit Vliseline verstärken wollte, da mir das am Probeteil am besten gefallen hat. Tja, das ist jetzt schon zusammengenäht. Mist. :motz: Ich weiß nicht, ob ich Lust habe, das Futteroberteil nochmal auseinander zu nehmen. Zwingend notwendig ist die Vliseline nicht, wäre aber schöner, glaube ich. Ich mache erstmal mit dem Oberstoff weiter und entscheide das, wenn der Oberstoff fertig ist und man beide Schichten mal zusammen anziehen kann.
Immerhin gut, das mir das auffällt, bevor ich den Oberstoff zusammen nähe.
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Re: Hochzeitskleid "Hunter" und co-Projekte

Beitragvon Zetesa » 17. Apr 2023, 16:33

Super, dass es jetzt so gut voran geht. :up:
Die ganzen Vorarbeiten machen sich bezahlt. :)
Unsere tiefgreifendste Angst ist nicht, dass wir ungenügend sind. Unsere tiefgreifendste Angst ist,
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