Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

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Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Kiara » 13. Apr 2017, 13:56

Liebe Nuschen!

Ich würde mein Hochzeitskleid gerne selber nähen. So jetzt ist es raus. :irr:

Jedenfalls habe ich mir für meine Hochzeit im September eingebildet, ich würde gerne in diesem Stil Heiraten, und versuche mich an Burda 7880 Bilder
In den Farben Bordeaux + Elfenbein/Creme, wobei Bordeaux deutlich überwiegt. Da ich auf der Suche nach Passenden Stoffen gerade sehr enttäuscht werde (bei Schwarz in Schwarz war das ja nie ein Problem..), überlege ich schon auf Bordeaux + Weiß, das ist wenigstens einheitlich bei den Farben von Stoffen und Spitzen / Bändern / Borten und Knöpfen.

Denkt ihr, das ist zu schaffen, bzw taugt der Schnitt was? Ich habe mich jetzt ehrlich gesagt nicht getraut, irgendwo anders als bei Burda zu bestellen, da Schnittbeschreibungen auf Deutsch ja schon schwer genug sind :D
Grundsätzlich denke ich, das ich das hin bekomme, aber für ein Hochzeitskleid ist mir der Schnitt eigentlich zu hochgeschlossen. Ich habe auf Neisellas Blog das Bild mit der Mädchentornüre gesehen und finde den V-Förmigen Rückenausschnitt und das Dekolleté einfach zauberhaft. Denkt ihr, ich kann das an dem Burdaschnitt einfach umändern? alá Schnip-Schnap-Kragen-weg-Manier? :äh:

Ausserdem, was für ein Korsett kann ich da drunter Tragen? Ich habe Halbbrust, Unterbrust, Taille...

Andererseits finde ich es eigentlich ja auch ganz schick, wenn das Korsett und die Schnürung sichtbar sind, deswegen dachte ich zuerst, ich nähe das Jäckchen wirklich nur für Draußen, und improvisiere aus einem Korsett ein Oberteil (Farbenfindung?? aahh...) Aber ob man das über dem Rockteil mit dem Popopolster überhaupt Tragen kann? Ich bin echt völlig Ratlos und nicht ganz sicher ob das am Ende eine gute Idee ist.

Bzw welche Idee für das Oberteil jetzt besser / realisierbarer ist.

Vom Stoffaussuchen rede ich noch gar nicht. Von den Bekannten Internetshops bin ich völlig enttäuscht, gute Renaissance-Stoffe (Damast / Jaquard ect) sind utopisch teuer... Ich setze alle meine Hoffnungen in den Holländischen Stoffmarkt, von dem ich hier im Forum schon so viel gehört habe, der im Mai nach München kommt :confused:

so Viele Fragen! Ich hoffe die Schwarmintelligenz kann mir helfen :bussi:

Ich lass euch mal ein paar Kinderschokolade-Osterhasen da :)
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Constanze » 13. Apr 2017, 14:53

Ich habe den Schnitt nie genäht, aber es gibt ja einige Beispiele die belegen, dass man aus ihm ein Kleid zaubern kann. Mit wie vielen Hindernissen, weiss ich nicht.

Zum Schnipp-Schnapp-Kragen ab: Ich arbeite ja in einem Museum und wir haben genau so ein Kleid in der Sammlung, bei dem das gemacht wurde. Stehkragen und der obere Teil der Brust weggeschnitten und die neue Kante dann mit Rüschen besetzt wurde (der Kragen ist noch da, daher weiss ich das so genau). Ob das mit dem Schnitt funktioniert ist ein wenig fraglich, denn die Optik mit dem Jäckchen darüber bietet sich nun nicht gerade an für einen V-Ausschnitt. Offenbar gibt es aber einige, die das Mittelteil gekürzt haben und so dann einen eckigen Ausschnitt gezaubert haben.
Wie frei du mit dem Schnitt umgehen möchtest und kannst, musst du selber überlegen, Beispiele für Ausschnitte gäbe es genug, aber ob du dir zutraust, sie an den Schnitt zu basteln, kann ich dir nicht sagen.

Zu anderen Ausschnitten: Kleider von 1870-1890 in der Kostümsammlung des V&A (ich weiss nicht, warum die Suche so viele Kleider aus anderen Epochen ausspuckt, die meine ich natürlich nicht).

Zum Kosett: Halbbrust. Es gab auch Taillenkorsetts, aber unter so einem Kleid wurde ein hohes Korsett getragen, welches die Brust nach oben drückte.

Und du vermutest richtig, das Polster und der Rock wurden über dem Korsett in der Taille getragen. Man würde also nur die Hälfte des Korsetts sehen und ich befürchte, dass das dann tatsächlich etwas "unangezogen" wirken könnte. Wenn dann such dir eher einen offeneren Schnitt für ein Oberteil welches unter die Jacke passen könnte.

Ich bin mir grad nicht sicher, was du mit Renaissance-Stoffen meinst. Grosse Schnörkel? Die würden in dem ganzen Gebausche und den engen Nähte wohl untergehen. Historisch gesehen wurden für solche Kleider ungemusterte, gestreifte oder kleingemusterte Stoffe verwende. Aber natürlich, keine Regel ohne Ausnahme, wenn man den Stoff mit grossem Dekor gut anordnet, kann das sicher interessant wirken.
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon MissTungsten » 13. Apr 2017, 16:05

Ich habe das Burdakleid schon genäht und habe auch schon nach den Schnitten von Truly Victorian und anderen "spezialisierten" Schnittmusterverlagen gearbeitet.

Ganz ehrlich? Der Überrock sieht in echt nicht gut aus und die Art und Weise wie das hochgebauscht wird ist auch sehr seltsam gelöst, mit Vorhanghaken oder sowas, soweit ich mich erinnere. Schau dir lieber mal die Schnittmuster von Truy Victorian an zum Beispiel hier, ich persönlich fand sie auch nicht schwieriger als einen Burdaschnitt. Falls du mit dem Englisch Probleme haben solltest, dürftest du hier im Forum auch genug Unterstützung finden.
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon karisma » 13. Apr 2017, 16:36

ich finde die Jacke, Unterrock, Pokissen gut an dem Schnitt. Für den Überrock würde ich auch nen anderen Schnitt nehmen, einfach wril die Raffung echt schlecht gelöst ist!!!
Sonst viel Spaß beim nähen.
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Tenshi » 13. Apr 2017, 18:28

Das war 2008 mein Hochzeitskleid, in creme und rauchblau.
Bild

Kiara hat geschrieben: Andererseits finde ich es eigentlich ja auch ganz schick, wenn das Korsett und die Schnürung sichtbar sind, deswegen dachte ich zuerst, ich nähe das Jäckchen wirklich nur für Draußen, und improvisiere aus einem Korsett ein Oberteil (Farbenfindung?? aahh...) Aber ob man das über dem Rockteil mit dem Popopolster überhaupt Tragen kann? Ich bin echt völlig Ratlos und nicht ganz sicher ob das am Ende eine gute Idee ist.
Das habe ich damals so gemacht, es sollte auch nicht historisch sein sondern nur historisierend. Ich hatte also das Korsett über der Tornüre (eine ordentliche Tornüre statt Kissen hatte ich schon) und den Röcken an. Damals fand ich das völlig okay so, heute würde ich dann eher noch eine Balltaille zum Wechseln dazu bevorzugen. So richtig ideal funktioniert das nämlich natürlich nicht, weil das Korsett das ganze tolle Pogebauschel natürlich eindrückt.
Hier sieht man das ein Bisschen:
Bild

Kiara hat geschrieben: Denkt ihr, ich kann das an dem Burdaschnitt einfach umändern? alá Schnip-Schnap-Kragen-weg-Manier? :äh:
Nein. Ich denke nicht, dass das gut aussehen würde, gerade mit diesem Westeneinsatz vorne in der Mitte. Schau dich bei den Truly Victorian Schnitten um, die sollen wirklich sehr gut sein, und da gibt es eine riesengroße Auswahl an unterschiedlichen Oberteilen und Röcken.
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Kiara » 14. Apr 2017, 09:43

Hallo Zusammen :)

Vielen Dank euch für die ausführlichen Antworten! :bussi:
Leider bin ich jetzt wirklich verunsichert. Die Links die ihr mitgeschickt habt sind wirklich hilfreich in der Orientierung, aber ein paar Dinge sind mir klar geworden. Ich brauche eine Tornüre, wahrscheinlich TV101. vorhandene Arbeit +1
Danke für die Info, dass es wohl keine gute Idee ist, die Jacke in ein Oberteil zu ändern, damit habt ihr mir schon mal viel Schweiß und Tränen erspart :)Zusätzlich wohl nun eine Balltaille? Arbeit + 2
Die kann ich nicht unter dem Jäckchen tragen, sondern muss irgendwann wechseln, wenn ich das richtig verstanden habe Tenshi? hm. das gefällt mir dann nicht ganz so gut, allerdings habe ich bei nehelenia ein Eton Jäckchen 1898 gesehen, das sieht auch sehr hübsch aus. Das kombinieren? Arbeit + x ?

Mein Anspruch ist ja auch eher Historisierend, nicht Historisch. Ich habe gerade wirklich Angst, dass mir die Arbeit unter den Händen explodiert und ich am Ende zwei Wochen vor der Hochzeit Tränenüberströmt losziehe und irgendein Kleid kaufe das passt :lol: :irr:

Danke Constanze nochmal für die Stoffinfo. So gesehen schwenke ich von meiner Jaquardidee vielleicht doch lieber um auf ungemusterte Stoffe. zuerst dachte ich, die Jacke und den Überrock gemustert in bordeaux, den Unterrock ungemustert Bordeaux und der Jackeneinsatz ungemustert creme plus die Knöpfe, Rüschen und Einfassungen in Creme. Aber allein bei der Aufgabe zwei gleiche Bordeaux-Stoffe in gemustert und ungemustert zu finden, bin ich gescheitert. Wie gesagt, der Stoffmarkt... aber bis dahin sollte ich mich für einen Schnitt entschieden haben und den Stoffverbrauch wissen.

Meinen Plan, das Korsett sichtbar zu machen rückt gerade in weite ferne, vor allem weil ich eigentlich nicht vorhatte, eines zu nähen, sondern ich dachte in meiner Naivität, da würde ich bei dem Angebot an Bordeauxfarbenen Korsetts schon eines finden, das dann dazu passt und kurz genug ist, um das Pogebausche nicht platt zu drücken. Ja... genau.

MissTungsten und karismas Antworten lege ich jetzt mal so aus, dass ich den Burda 7880 (in meiner Voreiligkeit habe ich den natürlich schon bestellt und hier liegen) In Bezug auf Jacke und Unterrock verwenden kann (also kein Eton-Jäckchen), aber dass der Überrock nix ist. Selbst die Drapierung ändern - ist das empfehlenswert? Bei dem Viktorianischen überrock von der NuS Page haben ja auch einige wohl was an der Drapierung gemacht, ich bilde mir gerade ein, dass das doch nicht so schwer sein kann - bitte belehrt mich eines besseren :angel:

Alles in allem bin ich gerade aufgrund der vielen Variablen kurz davor das Projekt gar nicht erst anzufangen. In meinem Umfeld werde ich gerade eh von allen Seiten für verrückt erklärt :shrug: Ich weiss, ich poste hier im Board wirklich nicht viel, aber ich nähe jetzt auch schon seit 10 jahren immer wieder etwas für mich, das wird doch wohl machbar sein!
Andererseits sind es jetzt noch 5 Monate bis zur Trauung, ich habe mich an einem Triathlon angemeldet (schon vor dem Antrag) und ich habe keine Ahnung was sonst noch auf mich zu kommt. (In mir keimt gerade der Gedanke, das das hier schon fast ins Emo-Board gehört :kicher: )

Ich glaub ich muss das ganze Thema noch etwas inkubieren... Entscheidungsfindungshilfen / potentielle Schlachtpläne sind sehr willkommen, und nochmal VIELEN VIELEN DANK für eure Antworten :knuddel: :bussi: :up:

Liebe Grüße
Kia

PS: Tenshi, ich muss sagen dass die Fotos der Wahnsinn sind!! Trotz deiner Einwände mit dem Po-platt-gedrückt sieht es unglaublich gut aus, und die Farbenwahl ist toll :sabber:
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon aprilnärrin » 14. Apr 2017, 12:43

Hey,

ich hoffe ich trage nicht zur weiteren Verwirrung bei, aber ich würde Dir auch raten, wenn Du etwas selber machst, schau dich bei Truly Victorian um. Die meisten Sachen wirken viel viel dramatischer, als sie sind. Um Dir auch nochmal ein Beispiel zu zeigen:
Bild
Hier ist verbaut die kleinere Tounüre TV 108, der Underskirt TV 201 und als Oberteil habe ich von einer Balltaille TV 442 nur die Rüsche gemacht und sie auf einen Kleidergrundschnitt aufgesetzt, wobei ich das Kleid nur etwa bis zur Taille (also bis ins Korsett) angefertigt habe. Das ganze dann noch dramatisch verziert mit einem wunderbaren Federkragen, den ich aus einem Swap habe. Das Korsett drückt auch hier die Tournüre etwas, aber wenn man ein gerade geschnittenes nimmt, dass eben nicht noch rund nach unten ausgeformt ist, ist der Effekt schon geringer. (Das auf dem Bild ist allerdings auch nicht gerade :wink: ) Als Überrock über dem Underskirt habe ich TV 301 genommen. Der Vorteil an so einer Schürze mit geknoteten Bändern im Rücken ist, dass sie auch ein bisschen den Effekt verdecken, dass die Tournüre vielleicht gedrückt wird.

Ich weiß nicht, ob meine Kombination nun so wirklich Hochzeitstauglich ist oder Deinen Vorstellungen überhaupt nahe kommt, aber ich habe mich darin sehr wohl gefühlt und fand, dass es auch alles stimmig war, selbst mit dem offen getragenen Korsett.

Was die Schwierigkeit von Truly Victorian Schnitten angeht: Wenn man den ersten überstanden hat, geht es danach immer leichter. Die Röcke gehen eigentlich wirklich super schnell von der Hand, wenn man konzentriert und auch mal gebündelt arbeitet. Das ist eigentlich reine "Fleißarbeit". Ich habe schon hier und da mal welche bei einem Shop bestellt, die eine deutsche Übersetzung der Nähanleitung mitschicken. Das kann auch helfen, aber oft schaue ich im Originaltext nach, weil es manchmal eindeutiger beschrieben ist. Oberteile könnten, wenn man ein komplettes macht, schon ein bisschen schwieriger werden, weil man sich gut und genau ausmessen muss, damit man auch ein vernünftig sitzendes Teil hat. Aber man _hat_ dann eben auch ein vernünftig sitzendes Teil, weil Du im Verhaltnis arbeitest und eigentlich nichts groß ändern oder anpassen musst. Also damit meine ich, dass man z.B. für die Rückenbreite individuell eine Größe nimmt, für die Oberweite vielleicht eine ganz andere Größe zuschneiden muss, weil eben das Verhältnis Rücken zu Brust beachtet wird, wohingegen Du bei Burda ja einfach nur das Gesamtmaß um die Brust nimmst und das muss dann eben in der dazugehörigen Einheitsgröße passen. Das macht Truly Victorian halt etwas aufwändiger, aber auch besser. Das einzige Oberteil, was ich bisher aber ernsthaft genäht habe (und das noch immer auf Handnähte wartet) ist TV 462, das hat auch einen tieferen Ausschnitt, wenn man möchte.
Grüße von der aprilnärrin

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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Kiara » 15. Apr 2017, 22:52

Hallo Aprilnärrin,

Das sind wirklich schöne Bilder! Danke dir für deine Einschätzung. Ehrlich gesagt, bin ich immer noch verwirrt. Es ist gerade sehr verführerisch einfach mal nach dem Burda-Schnitt drauf los zu nähen, einfach weil der schon hier liegt. Ich hab mir auch nochmal die Konstruktion des Viktorianischen Überrocks von der NuS Page angesehen, und überlegt, wenn die Raffung laut Burda-Anleitung komisch aussieht, könnte ich ja noch die Bänder-mit-Knopf-Lösung der NuS Anleitung probieren? die Bänder sollte man doch theoretisch einfach am Bund des Unterrocks Befestigen können?
Oder läuft das jetzt in meinem Kopf auf sinnloses Herumgepfusche raus?

@ Tenshi

Mal ne Frage, hast du die Schleppe bei dir eigentlich auf den Boden verlängert? ich bin ja immer noch sehr begeistert von deinen Hochzeitsbildern, auch bin ich mit deiner Meinung vor 9 Jahren recht konform, dass das Korsett, obwohl des etwas platt drückt, trotzdem noch spitzenmäßig aussieht :D

Spätabendliche, Unterzuckerte Grüße
Kia
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Tenshi » 15. Apr 2017, 23:10

Kiara hat geschrieben: @ Tenshi

Mal ne Frage, hast du die Schleppe bei dir eigentlich auf den Boden verlängert? ich bin ja immer noch sehr begeistert von deinen Hochzeitsbildern, auch bin ich mit deiner Meinung vor 9 Jahren recht konform, dass das Korsett, obwohl des etwas platt drückt, trotzdem noch spitzenmäßig aussieht :D
Ich kann es dir leider nicht sagen, das hat nämlich meine Ma genäht. Ich hab mich damals noch nicht an solche Großprojekte rangetraut. Das ist auf jeden Fall, wenn ich mich recht entsinne, der original Überrock von dem Burdaschnitt. Es kann gut sein, dass der einfach nur etwas anders bzw weniger stark drapiert ist. Den Überrock als Schleppe zu verlängern dürfte aber auch kein Problem sein.

Was ich übrigens auch auf jeden Fall empfehlen würde, was auf den Bildern nicht so ist, ich aber später noch nachgeholt habe, ist das Jäckchen selber auch nochmal an den Nähten mit ein paar Stäben zu versteifen. Dann sitzt es glatter und wirft nicht so viele Falten.
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Kiara » 15. Apr 2017, 23:29

Sehr cool, vielen Dank für die Info! nachdem ich für den Schnitt der Tornüre (ja, du hast mich überzeugt einen richtigen Tornürenrock dazu zu spendieren) sowieso Federstahlband brauche, kann ich da wahrscheinlich auch noch etwas einarbeiten.
Jetzt geh ich aber erstmal auf m Nähkro-Flohmarkt gucken, ob mir jemand günstig die TV101 überlassen würde...

Vielen Dank für die schnelle Antwort! :bussi:
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Medea » 15. Apr 2017, 23:39

Tenshi hat geschrieben:
15. Apr 2017, 23:10
Was ich übrigens auch auf jeden Fall empfehlen würde, was auf den Bildern nicht so ist, ich aber später noch nachgeholt habe, ist das Jäckchen selber auch nochmal an den Nähten mit ein paar Stäben zu versteifen. Dann sitzt es glatter und wirft nicht so viele Falten.
Ja, dem Tipp kann ich mich auf jeden Fall anschließen - habe ich bei meiner Version auch nicht gemacht, würde ich aber beim nächsten Mal auf jeden Fall machen.

Ansonsten Kiara, ich kenne jetzt die Anleitung von der NuS Page nicht (muss ich mir glatt mal durchlesen) und ich habe mir inzwischen auch einen Truly Victorian Schnitt bestellt (aber noch nicht genäht) und ja, die Raffung mit den Vorhanghaken bei Burda ist wirklich etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich fand das Gesamtoutfit - gerade als Anfänger, weil man halt alles in einem Schnitt hat - nicht so schlecht. Angesichts des festen Termins kann ich mir schon vorstellen, dass das eine pragmatische Lösung ist, den Schnitt zu nähen und dafür ein wenig mehr Aufwand in die Details zu stecken. Mir hat ja damals diese Version sehr gut gefallen, allerdings trägt sie sicherlich noch einen richtigen Unterbau drunter und nicht nur ein Pokissen (die gibt's allerdings auch fertig bei ebay zu kaufen, wenn das für dich eine Alternative zum selber nähen wäre). Und sie hat zumindest bei dem mitteleren Teil von dem Oberteil den Ausschitt nicht ganz so hochgeschlossen gemacht wie im Schnitt vorgesehen.

Aber wie gesagt, ich hab Truly Victorian noch nicht genäht und daher keinen Vergleich. Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsch dir viel Erfolg! :)
Zuletzt geändert von Medea am 16. Apr 2017, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Kiara » 15. Apr 2017, 23:53

Hallo Medea,

Das beruhigt mich zunehmend :) Mein Plan wäre es dann auch gewesen, beim Jäckchen den Mittelteil etwas zu kürzen, damit ein Ausschnitt entsteht. Leider ist bei dem Link glaube ich, ein Copy Paste Fehler passiert, aber ich denke ich weiß welches Kleid du meinst. Die Google Bildersuche sollte bei uns beiden ja das selbe ausspucken :mrgreen:

Mädels, ich muss sagen ihr habt mich zuerst sehr verunsichert und dann wieder hochgezogen, bestärkt und super Input gegeben. jetzt sollte ich in der Lage sein, endlich mal anzufangen.
Ich liebe euch alle :klatsch: :knuddel:

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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Medea » 16. Apr 2017, 10:55

Ups, danke für den Hinweis, hab den Link mal korrigiert :wink:
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Caoilfhionn » 16. Apr 2017, 18:23

Ich würde mich von dem hinteren Überrock nicht entmutigen lassen.
Die Grundform ist ähnlich zu historischen Vorbildern und wenn du eine Schneiderpuppe oder jemanden zum Assistieren hast, kannst du die Drapierung ja ganz frei gestalten und dann entweder mit Knöpfen oder festen Heftpunkten fixieren. In jedem Fall aber nicht am Basisrock (Unterrock ist was anderes, der kommt unter den Basisrock über die Tournüre - würde ich in jedem Fall noch dazu empfehlen, damit der Basisrock schöner fällt) fixieren, sondern in sich.

Meine üblichen Überrock-Rückteile bestehen simpel aus einem Rechteck in der gewünschten Länge mal die Stoffbreite. Die unteren Ecken kann man bei Bedarf abrunden.
Am Taillenbund kommt die Weite in tiefe überlappende Falten und dann wird nach Vorlage oder frei nach Gefühl drapiert. Die vorgegebenen Punkte von Burda könntest du als Anhaltspunkte nutzen. Wenn ich unsicher bin oder der Stoff empfindlich ist, mach ich ein schnelles Probeteil aus Bomull um grob zu testen, wo ich Falten legen und fixieren muss. Dann ist das nicht so ein Kaltstart am realen Modell. :wink:
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Re: Hochzeitskleid Burda 7880 - Cul de Paris - Irre?

Beitragvon Kiara » 17. Apr 2017, 18:47

Ah, Danke :D das hört sich sinnvoll an. Eine Schneiderpuppe hab ich hier, das war dann eh mein Plan an der Guten zu drapieren. Mit "in sich drapieren, nicht am Basisrock" meinst du in etwa so wie in der Anleitung auf der Page? Oder raffst du einfach die Schleppe an den bezeichneten Stellen mit Kreuzstich zusammen?
Übrigens Cao, ich habe auf deinem Blog gestöbert, ebenso auf Black Glitter. Da beginnen die Augen zu leuchten! Wahnsinnig tolle Teile hast du da!

Mein Momentaner Arbeitstand besteht darin, den Stoffverbrauch zu ermitteln und mich zu entscheiden, ob ich das Schnittmuster zerschneide, oder auf Flipchartpapier durchpause, damit ich die Nahtzugabe gleich mit dazu zeichnen kann. Ich finde gerade beim Jackenteil ist das sehr angenehm. Wahrscheinlich lande ich bei der Jacke bei Baufolie (ich vermute ich muss die Jacke an den horizontalen Linien eh um ein bis zwei cm verlängern - Probeteil in Arbeit) und die Großen Stücke werd ich direkt auf den Stoff durchrädeln.

Wenn ich denn mal Stoff habe. :gruebel: Ich überlege gerade ob ich Baumwollsatin nehme, der ist hübsch und nicht sehr teuer. Bei Taft gefällt mir der "knickrige" Look nicht. Was gibts denn sonst noch, was leicht im Stoffhandel in Bordeaux und Creme zu bekommen ist? Wie ich cremefarbene Spitze in 2,5 cm Breite in dem selben Creme-Ton bekomme, ist mir auch noch nicht ganz klar. Internet-Bestellungen sind in der Hinsicht reichlich unpraktisch.
Zusätzlich überlege ich, wo genau ich die oben genannten Stäbchen in den Jackenteil am besten einsetze, und was für welche, Spiral oder Federstahl...

Erfahrungen, Mädels?

Ich hab mir jetzt vorgenommen jeden Tag ein bisschen was zu machen, damit der Arbeitstrom nicht abbricht. ich neige oft dazu, wenn ich nicht weiter weiss, erstmal zu prokrastinieren :arg:

Liebe Grüße und vielen Dank :tee:

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