Nähkromanten - Die alternative Näh- und DIY-Community

Hallo ihr Lieben,

ich will für meinen Herren eine Anzugweste mit Kragen(Revers) und Futter nähen.
Ähnlich wie hier:
https://de.pinterest.com/pin/432134526730779360/

Eine Weste ohne Kragen habe ich auch schon genäht. Hat alles super funktioniert. Aber mit dem Kragen tu ich mich schwer. Verstehe nicht, wie ich Außenweste, Kragen und Futter mit einander verstürzt bekomme. Bei der Weste ohne Kragen habe ich die Schulternähte offen gelassen und alles dadurch gewendet.
Aber bei der mit Kragen habe ich das irgendwie nicht hinbekommen.

Hat jemand eine Anleitung? Gerne mit Bildern, da ich mich mit geschriebenen Erklärungen immer etwas schwer tu.

Danke

Vielleicht klappt es, wenn du die Wendeöffnung in der Seitennaht des Futters lässt.

Reverskragen werden eigentlich mit Beleg verarbeitet, dazu näht man den Oberkragen an den Beleg, den Unterkragen an den Oberstoff (nach schließen der Schulternähte)und verstürzt das ganze miteinander. Dabei muss man aber verdammt aufpassen, dass die Crochetecke, die Ecke da zwischen den beiden Spitzen, schön wird. Dazu gibt es bestimmt Tutorials. Das Futter würde man dann im Handwerk per Hand anstaffieren, alternativ sollte es eine Wendeöffnung in der Seite tun.
Reverskragen sind allgemein nicht ganz ohne, vielleicht suchts du dazu mal ein paar Video-Bilder-Tutorials allgemein.

Danke crazyLu......aber wie bekomme ich denn dann das Ärmelloch mit dem Futter verstürzt, wenn ich nur eine Wendeöffnung in der Seite lasse?! Muss ich die Wendeöffnung sowohl in der Oberweste, als auch in der Futterweste lassen?

Video-Tutorials finde ich leider nur zu Blazern etc. Aber nicht zu einer Ärmellösen Weste

Wenn die Oberweste mit Kragen und Beleg fertig ist, steckst das Futter rechts auf rechts auf die Weste. An den Armlöchern, Saum und am Beleg. Wenn du es jetzt festnähst, ist es überall dran. Durch eine !nicht zu kleine! Wendeöffnung in der Seitennaht des Futters kannst du danach das ganze Konstrukt wenden. Das sieht vor dem Wenden sehr seltsam aus, weil ja auch der Kragen unter dem Futter verschwindet beim Nähen, aber wenn du nachher alles durch die Öffnung rausgeholt hast, müsste es passen. Wichtig wäre halt, dass das Futter wirklich passt, und nicht zu klein oder zu groß ist.
Das ganze dürfte ziemlich fummelig werden, ich an deiner Stelle würde nur Saum und Beleg verstürzen und die Ärmel per Hand nähen, aber das ist Geschmackssache.

Für den Kragen reicht auch ein Blazer-Tutorial, da ist ja nur das Füttern anders.

PS: Was mir grade einfällt, wenn du der Technik nicht traust oder nicht sicher bist, versuch mal probeweise, das Ganze zu wenden, wenn du es festgesteckt hast. Mach ich immer, wenn ich einen Knoten im Kopf hab und mir nicht sicher bin, ob ich nicht grade Unsinn verzapfe.

Ich fürchte, bei dieser Methode verheddert man sich nur.
Mein Vorschlag: Oberstoffweste und Futterweste außenrum zusammennähen, Nahtzugaben verschneiden usw und wenden. Dann ein Armloch nach dem anderen (rein nach Gefühl erst das, das weiter weg von der Wendeöffnung ist) durch die Wendeöffnung verstürzen und dabei unbedingt aufpassen, dass du keinen Stoff verdrehst, das passiert dabei nämlich gern mal. Auch bei den Armlöchern die Nahtzugaben verschneiden usw, alles zurück stopfen, Wendeöffnung schließen und alles bügeln.

Man kann das Armloch schon mit dem Futter verstürzen, allerdings ist es oben an der Schulter zuweilen etwas eng. Es ist ratsam oben an der Schulternaht anzufangen, bis nach unten an die Seitennaht und dann weiter wieder zur Schulter hin. Diesen Schritt kann man auch auf zweimal machen, wenn es in einem Rutsch zu friemelig ist. Man muss unter dem nähen das ganze immer wiedr ein Stück weiterstülpen um wieder etwas Platz zum nähen zu haben. Wenn du dann es dann ums Armloch geschafft hast, solltest du die Nahtzugabe rundherum einzwicken, da es sich sonst nicht legt, man kann dann noch das Futter niedersteppen damit sich die Nahtzugabe flacher legt