Beitragvon smultron » 16. Jun 2007, 22:11
Da die Frage schon so oft kam, mal ein Sammelthread :o)
Generell für jede Maschine gilt: Staub und Fadenreste entfernen, und zwar regelmäßig, bevor die Maschine nicht mehr läuft! Da, wo die Unterfadenspule drinsitzt, sammelt sich gerne alles mögliche; öffnen, Stichplatte abnehmen (wenn möglich), Dreck rausklauben (die meisten Nähmaschinen haben im Zubehör dazu so ein kleines Bürstchen).
Auch am Boden kann man viele Maschinen aufmachen, und auch dort finden sich viel Staub und Fadenreste.
Ölen und Fetten:
Auf jeden Fall erstmal in der Anleitung nachschauen! Nicht jede Maschine muss geölt werden, viele neue Maschinen dürfen überhaupt nicht geölt werden! Aber je älter die Maschine, desto mehr Öl ist meistens nötig.
Womit?
Zum Ölen: Nähmaschinenöl! Oder anderes dünnflüssiges Maschinenöl, wie z.B. Ballistol. Nähmaschinenöl gibt es im Fachhandel, Ballistol gibt es beispielsweise im Eisenhandel, Tierbedarf und Waffenfachhandel. Bitte kommt nicht auf die Idee, Speiseöl oder ähnliches zu verwenden! (soothing chaos hat in einem anderen Thread noch zwei Öle erwähnt: Caramba und WD-40)
Zum Fetten gibt es auch spezielles Nähmaschinenfett im Fachhandel. Weder Öl noch Fett ist besonders teuer (2-5 Euro schätzungsweise).
Als Werkzeug eignet sich ein Wattestäbchen, oder, wenn man es praktischer will, z.B. ein sogenannter Geizhals - sieht aus wie ein Kuli, und wenn man hinten draufdrückt, kommt vorne ein (und nur ein!) Tropfen Öl raus.
Für alte Maschinen gilt (und mit alt meine ich aus den 60ern, 70ern - mit neueren Modellen habe ich keine Erfahrung):
Geölt wird überall, wo zwei Metallteile aufeinandertreffen bzw. sich gegeneinander bewegen. Dazu Maschine öffnen (oben und unten, nacheinander, bzw. überall wo möglich) und langsam an Handrad drehen, dann sieht man diese Stellen. Dort kommt jeweils ein Tropfen (nicht mehr!) Öl drauf; dann etwas bewegen, damit es sich verteilt.
Manche Maschinen haben auf ihrer Oberfläche auch noch kleine, auf den ersten Blick völlig sinnlose Löchlein (ohne Gewinde drin, die mit Gewinde sind logischerweise zum was reinschrauben), um Öl reinzutropfen.
Die Motorteile dürfen nicht geölt werden, sonst können sie durchbrennen! Man erkennt sie an den großen Zahnrädern; bei meiner Maschine ist z.B. noch so eine Pappabdeckung drüber, auf der nochmal groß "Nicht ölen!" steht. Große Zahnräder werden stattdessen gefettet. Dazu etwas Nähmaschinenfett auf die Zahnräder geben und am Handrad drehen, bis es sich etwas verteilt hat.
Wann wird geölt/gefettet?
Das lässt sich schlecht pauschal sagen; aber wenn man seine Maschine etwas besser kennenlernt hat, hört man sofort, wenn sie mal wieder Öl braucht, da die meinsten Maschinen dann deutlich lauter werden oder zumindest unangenehmer klingen. Es hängt natürlich auch davon ab, wieviel man näht. Einfach ab und an mal reingucken, und wenn da noch alles glänzt und sauber läuft, kann man das Ölen noch etwas verschieben. Ein sichtbares Anzeichen für dringende Öl- und Fettnotwendigkeit sind z.B. rostige, trockene Zahnräder.
Nach dem Ölen:
Erstmal ein wenig auf einem Reststück Stoff herumnähen, denn es kann sein, dass Öl an den Faden gerät. Besonders vom Unterfaden droht hier Gefahr (denn meist bewegen sich die metallenen Unterfadenspulenteile auch gegeneinander - wollen also Öl). Das ist der Hauptgrund, warum man mit dem Öl sparsam umgehen sollte!
Hab ich was vergessen? :o)
Zuletzt geändert von smultron am 27. Sep 2007, 14:22, insgesamt 2-mal geändert.