erst Mal hallo, ich freue mich, auf euer Forum gestoßen zu sein! Seit Wochen schwirrt mir eine selbstgenähte Kletterhose im Kopf herum und ich möchte mal versuchen, die Gedanken dazu zu ordnen und freu mich über Feedback und nette kritische Hinweise, wenn was in die falsche Richtung läuft.
Ein bisschen Story vorab:
Ich bin, was meine Nähergebnisse betrifft, oft kritisch und als mir eine Kletterfreundin vorschlug, einen Chalkbag (einen Beutel für das Magnesium, was eingesetzt wird, um eine bessere Reibung am Fels/den Griffen zu haben) selbst zu nähen, war ich erst skeptisch, habe dann aber in den Tiefen des Internets einige Anleitungen gefunden und ausprobiert und bin megastolz auf das Ergebnis:
Davon beflügelt, kam der leise Wunsch auf, mir keine neue Kletterhose zu kaufen, sondern selbst zu machen. Und wenn ich mir all die tollen Werke anschaue, die so im Internet und hier zu finden sind, bekomme ich erst recht Lust auf selber Hand anlegen.
Jetzt liege ich auf dem Sofa, weil ich mir letzte Woche beim Sturztraining (sic!, Zweite Route des Tages!) in der Kletterhalle einen Knöchel verstaucht habe und hab viel Zeit, über die Hose nachzudenken.
Was soll denn meiner Hose können?
- Absolute Bewegungsfreiheit gewähren, aber recht eng anliegen, damit nichts im restlichen Material oder der Wand hängen bleiben kann,
- Mehr Weite im Knie haben (vor allem, weil ich so etwas mal machen möchte. Da es ohnehin auf dehnbares Material hinausläuft, ist es vermutlich funktional überflüssig).
- Vielleicht Knieverstärkung, damit sie dort nicht so schnell durchscheuert, bin mir aber noch nicht sicher, ob es das braucht.
- Ich schwitze schnell, also dünner Stoff oder kurze Hose...
- ... aber bei einer kurzen Hose leiden die Knie und das restliche Bein. Und dann könnte ich auch die Knieweite nicht umsetzen.
- Ein kleiner Gummihalter am Bein für eine Chalk-Zahnbürste (im Probeknie (unten) schon mal versucht, das ist ein Quick-Win )
- Reißverschlusstaschen als Hosentaschen und zusätzlich eine am rechten Oberschenkel, da ich an die Seitlichen ja nicht so gut im Klettergurt drankomme.
- Abriebfester Stoff, soll ja eine Weile bei Fels, Wind und Wetter halten. Erst dachte ich an Jeansstoff (und habe auch schon Stoff gekauft), der ist mir jetzt allerdings zu warm.
- Für die Beinabschlüsse bin ich noch unentschlossen; zur Auswahl stehen
- Gummizüge mit Tunnel und Kordenstopper -> Wenn die Weite ausreicht, kann ich die Hose bis zu den Knien hochschieben, wenn es doch mal zu warm wird, es sind aber zwei Bändel mehr, die sich irgendwo verfangen können; oder
- Konische Abschlüsse wie im Probemodell.
- Vor einigen Wochen habe ich eine Jogginghose probegenäht, um zu schauen, ob der Schnitt sich eignet und wo ich Anpassungen machen muss. Ergebnis: Learning, dass der Probestoff auch elastisch sein sollte, wenn es der Zielstoff ist :/
- Als Nebeneffekt habe ich mich mit den RV-Taschen vertraut gemacht und bin damit zufrieden.
- Ich habe so ein Knie konstruiert und ebenfalls probegenäht. Was mir dabei noch unklar ist: den Winkel (in blau) zur horizontalen Einschnittlinie konnte ich frei wählen (habe 30° genommen), wonach bestimmt er sich denn?
Und hier ist das Ergebnis mit Bürstenhalter (den man hier nicht gut sieht, wie mir gerade auffällt):
- und bei Extremtextil Proben bestellt, die aber noch nicht da sind.
- Das Maßnehmen: gefühlt sind meine Maße jedesmal anders, wenn ich messe. Oder ich messe, und die Maßtabelle sieht für meinen Wert gar nichts vor, weil er viel zu groß/zu klein ist. Das kann ja irgendwie nicht sein, da mache ich irgendwas noch gründlich falsch.
- Schnittmusteranpassungen: das hängt mit dem Maßnehmen zusammen. Eine Hose in der Länge anzupassen, bekomme ich hin. Was mir Probleme macht, ist zum einen, die Bewegungszugabe richtig einzuschätzen, ich habe z.B. kräftige Waden und oft haut es dort nicht hin, zum anderen, die passende Hüftweite hinzubekommen.
Liebe Grüße, cbee